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In meinem Wirtschafts-Thriller „2018 – Deutschland NACH dem Crash – Was Politiker NICHT erzählen“ habe ich erstmals ein fundiert belegbares Szenario bis und vor allem NACH einem Eurocrash aufgezeichnet!

Nun zeigt es sich, dass meine entsprechenden Recherchen mehr als realistisch sind!

So erklärte die Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank, Sabine Lautenschläger, jüngst beim Jungen Wirtschaftstag der CDU u.a.:

„Die Krise geht mit erheblichen Belastungen für die Bevölkerungen, insbesondere in den Krisenländern, einher. Hiervon ist gerade auch die junge Generation betroffen. Tiefgreifende Reformen sind essentiell, um die Krise dauerhaft zu überwinden…“

Vor allem also die Jugend muss die Zeche für eine desaströse Politik zahlen!

Auszüge aus der og. Rede werde ich nachfolgend wiedergeben, die nicht nur „2018 – Deutschland NACH dem Crash“ bestätigt, sondern jeden EU-Bürger mehr als hellhörig machen sollte! Hier nun der 2. Teil.

Sabine Lautenschläger (Vizepräsidentin Deutsche Bundesbank):

Reformbaustelle Arbeitsmarkt

Aber nun zunächst zum Arbeitsmarkt in manchen Krisenländern. In den Jahren vor der Krise haben die heutigen Krisenländer schleichend, aber doch kontinuierlich an preislicher Wettbewerbsfähigkeit verloren. Diese Entwicklung war hausgemacht, denn die Löhne stiegen viele Jahre lang erheblich stärker als die Produktivität, was im Ergebnis die Lohnstückkosten deutlich nach oben trieb.

Welche Brisanz diese Entwicklung hatte, wurde jedoch erst spät – letztlich zu spät – erkannt. Denn in den Jahren nach der Einführung des Euro wuchsen die Volkswirtschaften in den Krisenländern zunächst kräftig. Die boomende Wirtschaft in vielen der heutigen Krisenstaaten überdeckte so deren sinkende Wettbewerbsfähigkeit.

Deutschland dagegen galt noch vor zehn Jahren als „kranker Mann Europas“. Und es gab gute Gründe für eine solche Bezeichnung: Gerade in den Jahren 2001 bis 2005 verzeichnete Deutschland ein so schwaches Wirtschaftswachstum wie kaum ein anderes Land im Euro-Raum. Wir, die Bundesbank, schrieben im Jahr 2003 in unseren wirtschaftspolitischen Denkanstößen unter dem Titel „Wege aus der Krise“: „Bei zentralen Daten wie BIP-Wachstum, Beschäftigung und Staatsdefizit ist Deutschland gegenüber europäischen Partnerländern weit zurückgefallen.“ Als Reaktion auf diese strukturelle Schwächephase wurden in Deutschland tiefgreifende Reformen in Angriff genommen, zu denen auch die damals umstrittene „Agenda 2010“ mit ihrer „Hartz IV“-Gesetzgebung zählte. Hinzu kam eine zehnjährige Lohnzurückhaltung zwischen 1997 und 2007, die den Standortproblemen wichtiger Branchen und dem damals hohen Sockel an verfestigter Arbeitslosigkeit Rechnung trug.

Wegen der damals eingeleiteten Reformen und der moderaten Lohnanstiege hat sich inzwischen die Situation am deutschen Arbeitsmarkt erheblich verbessert.

–        Die Zahl der Erwerbstätigen ist seit 2005 um 3 Millionen gestiegen und markiert nun einen historischen Höchststand.

–        Die Zahl der registrierten Arbeitslosen ist inzwischen von fast 5 Millionen  im Jahr 2005 auf unter 3 Millionen gesunken.

–        Und die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit ist stark zurückgegangen.

Deutschland hat in den vergangenen zehn Jahren deutlich an Wettbewerbsfähigkeit gewonnen und wird deshalb nun oft als Vorbild für Reformen in den Krisenländern genannt. Trotzdem möchte ich die damalige deutsche Reformagenda nicht als schlichte „Gebrauchsanweisung“ für andere Länder anpreisen und unkritisch eine 1:1-Übertragung empfehlen.

Die Ausgangsbedingungen sind schließlich in jedem Land unterschiedlich. Und für die länderspezifischen Probleme müssen auch maßgeschneiderte, länderspezifische Lösungsansätze gefunden werden. Trotzdem lassen sich aus den deutschen Erfahrungen durchaus einige grundsätzliche Empfehlungen für die Krisenländer ableiten.

Einige Länder werden sich fragen, wie die in den Jahren vor der Krise übermäßig stark gestiegenen Lohnstückkosten in den Krisenländern gesenkt werden können – und wo dies bereits geschehen ist: Welche Wege es gibt, die Fehler der Vergangenheit zu vermeiden; das bedeutet: einen übermäßigen Anstieg der Löhne und Gehälter auch in der Zukunft zu vermeiden. Nur so wird es möglich sein, die preisliche Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen und zu erhalten.

Außerdem müssen in manchen Ländern verkrustete Arbeitsmärkte reformiert werden. Gerade die erschreckend hohe Jugendarbeitslosigkeit in den Krisenländern zeigt, dass auf diesem Feld Reformen überaus dringlich sind. Jungen Menschen würden andernfalls die so dringend benötigten Perspektiven nach dem Schul- oder Studienabschluss verwehrt; das erste Fußfassen auf dem Arbeitsmarkt muss erleichtert werden.

Denn je länger der Übergang von Schule oder Studium auf den Arbeitsmarkt dauert, desto schwieriger wird er. Zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit haben die Politiker in Europa die sogenannte „Jugendgarantie“ beschlossen, eine Art Beschäftigungsversprechen.

Solche Maßnahmen mögen zwar kurzfristig Linderung verschaffen, aber sie werden keine dauerhaft rentablen Arbeitsplätze schaffen. Die ernüchternde Wahrheit ist: Die hohe Jugendarbeitslosigkeit in den Krisenländern lässt sich nur mit grundlegenden Reformen eindämmen. Ein Blick zurück zeigt nämlich, dass z.B. auch schon vor zehn Jahren die Jugendarbeitslosigkeit in vielen südeuropäischen Ländern höher war als deren Gesamtarbeitslosigkeit. In Deutschland hingegen war es schon damals – also in einer Phase schwachen Wachstums und erheblicher struktureller Probleme – genau umgekehrt. Als Deutschland also im Jahr 2003 als der „kranke Mann Europas“ galt, war die deutsche Jugendarbeitslosigkeit geringer als die allgemeine Arbeitslosigkeit in Deutschland. Gerade dieser Umstand unterstreicht, dass Jugendarbeitslosigkeit viel mit strukturellen, aber nur wenig mit konjunkturellen Ursachen zu tun hat.

Was bedeutet der Hinweis auf strukturelle Ursachen konkret? Wo liegen die größten Probleme?

Die drei wichtigsten Problemfelder der südeuropäischen Arbeitsmärkte lassen sich wie folgt skizzieren:

1.           Die Arbeitsmärkte sind stark segmentiert mit einem hohen Kündigungsschutz für etablierte, ältere Arbeitnehmer.

Was aus deren Sicht zweifellos von Vorteil ist, erweist sich jedoch für jüngere Arbeitsuchende als ein erhebliches Hindernis bei der Suche nach einer festen Anstellung. Jungen Arbeitsuchenden werden als Folge häufig nur befristete Arbeitsverhältnisse angeboten, die in wirtschaftlichen Schwächephasen leicht wieder gelöst werden können.

2.           Die gesetzlichen oder tariflichen Mindest- oder Einstiegslöhne sind für Berufsanfänger oftmals relativ hoch. Das kann ein Einstellungshindernis darstellen. In Deutschland ist hingegen eine stärkere Entgeltabstufung für Auszubildende üblich.

3.           Die überwiegend schulische Berufsausbildung ist in vielen Krisenländern häufig zu wenig auf den Arbeitskräfte- und Qualifikationsbedarf der Unternehmen abgestimmt. In Ländern mit dualen Ausbildungssystemen – wie z.B. in Österreich, der Schweiz und Deutschland – ist die Jugendarbeitslosigkeit im internationalen Vergleich hingegen sehr niedrig.

Es spricht also einiges für ein duales Ausbildungssystem: Ein Systemwechsel in den betroffenen Staaten lässt sich aber nicht von heute auf morgen bewerkstelligen. Die Beschäftigungsaussichten für Jugendliche würden sich durch einen Solchen deshalb nur auf längere Sicht verbessern.

Was aber ist mit Deutschland? Was gibt es bei uns zu tun?

Das Naheliegende zuerst: Wir sollten junge, gut ausgebildete arbeitsuchende Menschen aus den Krisenländern mit offenen Armen empfangen. Dies wäre eine Win-Win-Situation: Die Menschen aus den Krisenländern finden bei uns Arbeit, gegebenenfalls kehren sie nach einiger Zeit mit Wissen und Erfahrung in ihre Heimatländer zurück. Und unsere Arbeitgeber finden geeignete Mitarbeiter;

Aber es geht auch in Deutschland um mehr: Wir müssen uns in Deutschland unverändert den anhaltenden Herausforderungen der Globalisierung, aber auch verstärkt denen des demographischen Wandels stellen. Auch hierzulande dürfen wir nicht untätig sein.

Deshalb können wir uns nun keinesfalls auf unseren Lorbeeren ausruhen. Wir müssen uns auch weiterhin Gedanken machen, wie wir sicherstellen können, dass unsere Unternehmen genügend qualifizierte, motivierte Mitarbeiter finden, weil das Arbeitskräftepotenzial in Deutschland demografisch bedingt stetig sinkt.

–        Zum einen sollten wir daher versuchen, die Erwerbsbeteiligung von Frauen und Älteren zu erhöhen …

–        … und zum anderen die Zuwanderung qualifizierter Arbeitskräfte erleichtern.

Es geht aber nicht nur darum, den Rückgang der Erwerbstätigen abzubremsen, sondern es sind auch Maßnahmen notwendig, um die Arbeitsproduktivität zu erhöhen. Hier denke ich insbesondere an Ausgaben in Bildung. Dabei geht es aber weniger um das Niveau der Bildungsausgaben, sondern vielmehr um einen zielgerichteten Einsatz der Mittel vor allem auf dem Gebiet der vorschulischen Förderung.

Eine besondere Herausforderung liegt darüber hinaus darin, Geringqualifizierte oder Langzeitarbeitslose in das Erwerbsleben zu integrieren. Perspektivisch wird man auch diskutieren müssen, wie die Fähigkeit der deutschen Wirtschaft erhöht werden kann, mit dauerhaften Strukturverschiebungen umzugehen. Um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, wird es also auch darauf ankommen, dass Arbeitnehmer aus schrumpfenden Branchen möglichst reibungslos in neue, aufstrebende Branchen wechseln können. Das erfordert einen Arbeitsmarkt, der nicht nur am Rand flexibel ist. Nach diesem Blick auf die Reformbaustelle Arbeitsmarkt muss ich natürlich die öffentlichen Finanzen ansprechen.

Fortsetzung folgt…

Quelle: http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Reden/2013/2013_10_26_lautenschlaeger.html

Weitere Infos – u.a. Buchtrailer“ – zu „2018-Deutschland nach dem Crash“ finden Sie auf: http://2018crash.wordpress.com/

Printbuch bestellbar, beispielsweise bei: http://www.amazon.de/2018-Deutschland-Crash-Politiker-erz%C3%A4hlen/dp/3944651006/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1380568476&sr=8-1&keywords=2018

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