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Während die Eurokraten vor der Europawahl im Mai 2014 Land auf und Land ab tingeln und uns die einmalige »Erfolgsstory Europa« verkünden, die beispiellos sein sollte, der »Schlüssel zu unserer Zukunft«, wie sich der ehemalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher einmal ausdrückte ,sollte man sich diese einmal genauer anschauen. Denn tatsächlich entpuppt sich diese als stetig wiederholender Alptraum aus einem »Film Noir«. Ein solcher ist gekennzeichnet durch seine pessimistische Weltsicht, düstere Bildgestaltung und entfremdete, verbitterte Charaktere. Dies könnte, fast eins zu eins, auf die Europabühne samt ihren griesgrämigen Akteuren übertragen werden. Europa als ein »Film Noir« in einer tristen Welt, in der die Menschen täglich ums Überleben kämpfen und von der Hoffnung auf eine bessere Zukunft träumen …

… von dieser träumen zumindest die Menschen in den sogenannten EU-„Krisenländern“ wie Spanien, Zypern, Portugal und Griechenland, die durch harte Sparprogramme und Reformen wie im Mittelalter von einer Politik- und Bankenelite gegeißelt werden. Deren Lebensstandard zum Teil erbärmlicher aussieht als nach dem 2. Weltkrieg. Ganz abgesehen von der verheerenden Mangelversorgung im Gesundheitswesen.

Das ist der Preis für „Kredit“ und das Zocken der Banken. Während einige Wenige sich vorher die Taschen vollgemacht haben, müssen die Vielen jetzt und nachher „bluten“.

Hat nicht einst der berühmteste Weltuntergangsprophet aller Zeiten, Nostradamus (1503-1566,  war Astrologe, Arzt und Apotheker), eigentlich Michel de Nostredame, vor über 450 Jahren metaphorisch prophezeit: »Der hohe Kredit und der Überfluss an Gold und Silber wird die ruhmsüchtigen Menschen verblenden. Die Schuldhaftigkeit des Betruges wird jener erkennen, der seine große Schande miterleben wird. Die führenden Repräsentanten und ihre Vertreter werden Imitationen herstellen, es werden Propheten auftreten, die unsinnige Voraussagen erstellen werden. Das Füllhorn des Überflusses wird dem zum Opfer fallen, und die Ruhe wird Gewalt Platz machen«.

Nostradamus hatte Recht mit seiner Einschätzung, dass Geld die Menschen verblendet. Dies liegt nicht nur in dessen eigentlichem Wert als Zahlungs- oder Tauschmittel begründet, sondern auch in seinem sakralen Ursprung.

Das germanische Wort »gelt« bedeutet auch »Götteropfer«. Christina von Braun, Professorin für Kulturtheorie an der Berliner Humboldt-Universität, erklärt hierzu: »Hinter jedem Opfer steht aber letztlich ein Menschenopfer. Der Mensch als Opfer wurde symbolisch durch ein Tier und dieses wiederum durch eine Opfermünze ersetzt (…) Die Gemeinschaft konstituierte sich über ein gemeinsames Opfermahl, eine bekannte griechische Münzeinheit hieß obolós. Mit der Teilnahme und seiner Opfergabe fügte sich der Einzelne in die Gemeinschaft ein.«

Opfer bedeutet ökonomisch nichts anderes als »zu geben, ohne zu bekommen«, was auch der christlichen Morallehre entspricht: »Gib den anderen, ohne wiederzuverlangen.« In dieser Hinsicht zahlten bereits viele Menschen in der Vergangenheit ihren »Obolus«. Auch in Zukunft wird es nicht anders sein. Nur werden sie dafür nichts mehr zurückzubekommen.

 

Quellen:

»Eine Währung, zwei Szenarien« in: Handelsblatt v. 06.-08.07.12

Jean-Charles de Fontbrune: »Nostradamus – Historiker und Prophet«, Wien 1991, S. 280 ff.

»Eine Anhäufung von Nullen« in: Der Spiegel 26/2012, S. 130

 

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