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„Lichtgestalt“ oder „Terror-Pate“? Deutsche Medien und Politiker wanken nach Abschluss des EU-Türkei Flüchtlings-Deals und der Wiederannäherung der Ankaras an Moskau von einem ins andere Extrem. Die Rede ist vom türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan. Das Bashing gegen seine Person ist nur mit dem gegen seinen Amtskollegen Wladimir Putin zu vergleichen.

Die „Schattenseiten“ Erdoğans können Sie jeden Tag in den Mainstream-Medien lesen. Aber warum hält die Mehrheit der Türken zu ihm?

Das harte Vorgehen der Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan nach dem Putschversuch vom 15. Juli scheinen die türkischen Wähler zu goutieren. Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Metropoll zufolge drückten im Juli 68 Prozent der Befragten Erdogan ihre Unterstützung aus. Im Juni waren es noch 47 Prozent.

Quelle: http://www.oe24.at/welt/Tuerken-stehen-mehr-denn-je-hinter-Erdogan/247195910

Es muss also Gründe geben, weshalb über zwei Drittel der Türken immer noch zu ihrem Präsidenten halten. Und die zeige ich Ihnen auf.

Nach dem Gründungsvater der Türkei, Kemal Atatürk, ist Recep Tayyip Erdogan ohne Zweifel die einflussreichste Führungspersönlichkeit in der Geschichte der modernen Türkei. Das vergangene Jahrzehnt seit dem Wahlsieg seiner Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung (AKP) brachte der Türkei überdurchschnittliches Wachstum, eine aktive Außenpolitik, ambitionierte politische Reformen, einen rasanten Ausbau der Infrastruktur und die Erweiterung sozialer Dienstleistungen. Es wuchsen aber auch die sozialen Spannungen und vertieften sich kulturelle Gräben. Ohne eine der größten Finanzkrisen in der Türkei wäre aber auch dieser Aufschwung kaum möglich gewesen.

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Die von der Einparteiregierung garantierte politische Stabilität und die strenge Haushaltsdisziplin der AKP sorgten für einen wirtschaftlichen Aufschwung. Im Jahr 2002 erreichte das Wirtschaftswachstum 6,2 Prozent, ein Jahr darauf 5,3 und 2004 satte 9,4 Prozent.

(…)

Zum ersten Mal in der Geschichte des Landes befand sich die Türkei in einem relativ stabilen strategischen Umfeld und musste keine direkten Sicherheitsbedrohungen fürchten. Ahmet Davutoglu, damals noch führender außenpolitischer Berater Erdogans, entwickelte aus dieser Situation ein völlig neues strategisches Konzept für die im Nahen und Mittleren Osten zuvor relativ isolierte Türkei. Sie sollte sich auf lange Sicht als regionale „sanfte Macht“ etablieren, die gute Beziehungen oder auch „Null Probleme mit den Nachbarn“ haben sollte.

Kernprinzip war, schwierige Nachbarregime wie Syrien oder den Iran eher einzubinden als zu isolieren – was gerade von westlichen Partnern häufig kritisiert wurde. Manche Beobachter begannen sich zu fragen, ob die Türkei sich nicht vom Westen abwende. Ein weiterer zentraler Aspekt der neuen türkischen Außenpolitik war eine stärkere Konzentration auf den bilateralen Handel. Das bisherige Motto „Handel folgt Flagge“ wurde kurzerhand in „Flagge folgt Handel“ umgewandelt. Die türkische Regierung machte sich daran, speziell die Handelsbeziehungen zu den Nachbarstaaten zu verbessern – und zwar so sehr, dass man, so Kemal Kirisci von der Brookings Institution, schon einen Imagewechsel von einer Militärmacht oder „Nation der Krieger“ zu einer Handelsnation beobachten könne.

Der Strategiewechsel veränderte die Struktur der türkischen Exportmärkte: Der Anteil des EU-Markts am türkischen Gesamthandelsvolumen fiel von 60 Prozent im Jahr 2003 auf unter 40 Prozent im Jahr 2012. Der Anteil der Staaten im Nahen Osten und Vorderasien hingegen konnte sich mit einem Anstieg von 12 auf 28 Prozent mehr als verdoppeln. Das gesamte Exportvolumen der Türkei verdreifachte sich von 47 Milliarden auf 152 Milliarden Dollar. Vier Jahre nach ihrem ersten Wahlsieg hatte die AKP ihr Legitimitätsproblem gelöst, die Wirtschaft stabilisiert, nahm Beitrittsverhandlungen mit der EU auf und errang mit dem Segen der USA Ansehen als Soft Power in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft. 

Quelle: https://zeitschrift-ip.dgap.org/de/ip-die-zeitschrift/archiv/jahrgang-2013/november-dezember/erdogans-Wirtschaftswunder

Erdoğan hat zudem das Pro-Kopf-Einkommen im statistischen Mittel nahezu verdreifacht, die demütigende Kontrolle durch den Internationalen Währungsfonds (IWF) beendet.

Quelle: http://www.badische-zeitung.de/ausland-1/10-jahre-erdogan-die-tuerkei-ist-reicher-und-autoritaerer–69993192.html

Darum also lieben über zwei Drittel der Türken ihren Staatspräsidenten.

Lesen Sie dazu auch meinen neuen Artikel auf WATERGATE.TV, der zeigt, wie Erdoğan und Putin die EU und die USA an die Wand spielen: „Türkisch-russischer Tanz“ – Wie Erdogan & Putin den Westen austricksen!

Hier: http://www.watergate.tv/2016/08/12/tuerkisch-russischer-tanz/

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DENKEN SIE IMMER DARAN:

SIE HABEN EIN RECHT AUF DIE WAHRHEIT!

 Ihr und euer

GUIDO GRANDT


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