1784 sagte sich Knigge von den Illuminaten los, nachdem es zu Spannungen und schließlich zum Bruch mit dem »Ordensgeneral« Weishaupt wegen verschiedener Ansichten über Religion und Kirche, der despotischen Führungsstruktur und die Ausbildung der verschiedenen Rituale gekommen war.

Knigge hatte dennoch den rationalistischen Charakter des Illuminatentums mit dem irrationalen Inhalt der Freimaurerei bereichert. Zudem galt und gilt er als der »Schöpfer des modernen Freimaurerwesens«. Und er verriet zumindest einen »Deckmantel«, mit dem die Illuminaten sich verkleideten, um die wahren Absichten zu verschleieren, nämlich das »Scheinchristentum«.

Aus einem Brief von Knigge an Zwack ging hervor, dass die »wahre Lehre des Christentums« war, dass Jesus keine neue Religion erfand, sondern nur Religion und Vernunft wieder in ihre alten Rechte einsetzen wollte. In einem gemeinschaftlichen Band wollte er die Menschen einigen, sie dafür empfänglich machen, indem er ihren Verstand aufklärte und ihnen half, alle Vorurteile abzulegen. Zuerst wollte er alle Menschen lehren, sich selbst zu regieren; dann wären Obere und Fürsten unnötig; Freiheit und Gleichheit würden ohne Revolutionen ihren Platz wieder einnehmen.«

Dieses »illuminatische Scheinchristentum«, diese wahren Lehren des Christentums wurden in geheimen Gesellschaften gehütet, auch von den »echten Freimaurern«, und es war, laut Knigge, »bloß ein Mantel, um uns zu verbergen, dass die Leute nicht erschrecken.« Und Adam Weishaupt ergänzte, dass der Sinn von Jesus Lehre »Freiheit und Gleichheit« wäre, und dass dieser Zweck mit »Moral« erreicht werden könnte. Der Mensch war »gefallen«, wenn er unter einer Regierung lebte. Und »erlöst«, wenn er nur der Moral folgte. Freilich gefährliche Gedanken zu jener Zeit.

So waren die Illuminaten nicht nur den Berliner Rosenkreuzern, die den Hof beherrschten und verschiedenen Freimaurerkreisen ein Dorn im Auge, sondern vor allem auch den bayrischen Jesuiten, die den Geheimbund ebenfalls bekämpften. Auch ehemalige Mitglieder meldeten sich öffentlich und schädlich für die Illuminaten zu Wort.

Sie erklärten, Mangel an Vaterlandsliebe und Selbstsucht würde im Orden herrschen. Adam Weishaupt wurde politischer Umtriebe, gar landesverräterischen Anschlägen bezichtigt. So sollten die Iluminaten für Giftmorde und Weltherrschaftspläne verantwortlich sein und, wie auch die Freimaurer, beispielsweise die Französische Revolution ausgelöst haben, als »Väter der französischen Jakobiner«. Denn diese Revolution vernichtete den Adel und damit die Monarchie in einem der mächtigsten Staaten Europas.

Den Illuminaten wurde von Untersuchungsrichtern ferner vorgeworfen heidnische Bücher, sprich die alten Klassiker, gelesen, sich über Wallfahrten »unvorsichtig« geäußert und an einem Festtag Fleisch gegessen zu haben. Vor allem aber war für die Monarchen eine geheime Gesellschaft, die aufklärerische Ideen verbreitete und ihre eigene absolutistische Macht in Frage stellte, eine ernsthafte Bedrohung.


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Bei einer Hausdurchsuchung Weishaupts wurden Illuminaten-Papiere gefunden, aus denen hervorging, dass das Ziel des Geheimordens eine »Welt ohne Fürsten, Kirchen und Despoten« sei. Damit war die Hetzjagd gegen sie eröffnet. Allerdings nur in Deutschland, in den anderen europäischen Ländern nicht. Illuminaten wurden verhaftet oder des Landes verwiesen. Weishaupt selbst wurde aus Ingolstadt verbannt, floh nach Regensburg und fand schließlich in Gotha bei dem Illuminaten Herzog Ernst II. Asyl.

Das öffentliche Wirken des Geheimbundes endete 1785. Als Hofrat verfasste Weishaupt viele Schriften, die den Illuminatismus verteidigten und wandte sich vehement gegen Kants Metaphysik im Sinne der Popular-Philosophie. Am 18. November 1830 starb der »menschenfreundliche, von den besten Absichten beseelte« Adam Weishaupt mit Jahren und hinterließ mit seinem ursprünglichen Illuminaten-Bund einen wahren Mythos.

1880 traten in München mehrere Meister des Freimaurerbundes zusammen, um den Illuminaten-Orden wieder neu entstehen zu lassen.

Aber erst 1896 gelang dies. In diesem Jahr gründete der deutsche Historiker Leopold Engel (1858–1931) den Illuminaten-Orden neu und behauptete die direkte Nachfolge der historischen Illuminaten von Weishaupt angetreten zu haben. Theodor Reuß, ein undurchsichtiger Freimaurer, der 1902 vom Generalgroßmeister der ägyptischen Maurerei für Großbritannien und Irland, John Yarker, die Vollmacht zur Einführung der »Vereinigten Schottischen, Memphis- und Misraim-Maurerei in Deutschland« erhielt, hatte ihn dazu veranlasst.

Neben Reuß und Engel gehörten zu den wichtigsten Personen auch Franz Hartmann (Mitglied der amerikanischen Freimaurerloge Georgetown No. 12 und der »Theosophischen Gesellschaft« sowie Gründer der deutschen »Theosophischen Gesellschaft«) und Karl Germer, der 1925 den Begründer des Neosatanismus, Aleister Crowley, kennenlernte und einige seiner Schriften übersetzte (nach dem Tod Crowleys 1947 wurde er Generalgroßmeister des O. T. O. (Ordo Templi Orientis).

Fortsetzung in Teil 4


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Siehe auch:

Die verschwiegene „NEUE WELTORDNUNG“: Freimaurer & Illuminaten (1) – Fake News & Fakten!

Die verschwiegene „NEUE WELTORDNUNG“: Freimaurer & Illuminaten (2) – Fake News & Fakten!


 

Ein Gedanke zu „Die verschwiegene „NEUE WELTORDNUNG“: Freimaurer & Illuminaten (3) – Fake News & Fakten!“
  1. Götter gab es schon immer, sie sind nötig um die Reichen vor dem Zorn der Armen zu schützen. Denn schon immer haben sich Menschen Gedanken gemacht warum ist der reich und ich arm. Ein probates Mittel, das zu ändern ist, dem Reichen den Schädel einzuschlagen und ihm den Reichtm wegzunehmen, dazu könnte der Arme die Hilfe der gleichartig Armen in Anspruch nehmen; um das zu verhindern musste es eine Institution geben, die alles sieht und bestraft was das Faustrecht anrichtet!!! Heute sind dafür Gesetze, Richter und Vollgzugsanstalten eingerichtet. Götter sind also überflüssig wie ein Kropf, es sei denn, man glaubt, bei Befolgung der göttlichen Regeln ist der Lohn der Himmel!!! Ein kluger Mensch sagte mal:“ Religion ist Opium fürs Volk!“

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