Der vor wenigen Tagen vorgestellte Antisemitismusbericht eines unabhängigen Expertengremiums kommt zum Schluss, dass in Deutschland judenfeindliche Einstellungen in einem „erheblichen Umfang“ bis in die Mitte der Gesellschaft hinein verankert sind. Bei etwa einem Fünftel der Bevölkerung gebe es einen latenten Antisemitismus.
Das ist erschreckend, das ist beschämend, aufgrund der historischen Verbrechen an den Juden durch das Terrorregime der Nazis. Deshalb fordern die Experten und Wissenschaftler, die sich für den Bericht verantwortlich zeigen, die Politik auf, entschlossen Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Und genau da hat die Bundesregierung, allen voran Bundeskanzlerin Angela Merkel, Nachholfbedarf. Wie in meinen Artikeln „Der Frühling der ein Winter ist – Die Schattenseite der ‚Arabellion’“ und „Anfrage und Antwort betr. Arabellion beim Bundesminister des Auswärtigen“ auf diesem Blog bereits ausgeführt, unterstützt die Bundesregierung den „demokratischen Aufbruch“ der neuen Regierungen in Tunesien, Ägypten und Libyen mit Millionen Euro Steuergeldern. Obwohl es in diesen Ländern nach dem Fall der Regime zu mehr Menschenrechtsverletzungen, zu verstärkten Christenverfolgungen und vor allem zu einem verschärften Antisemitismus gekommen ist!
Angela Merkel sollte deshalb den Empfehlungen der Experten des Antisemitismusberichts schnell Folge leisten und ihren Einfluss in diesen Regionen geltend machen. Es ist ein bislang unerkannter Skandal, dass eine deutsche Bundesregierung Länder mit erheblichen Steuermitteln unterstützt, die weiterhin latenten Antisemitismus schürt und/oder zulassen. Leider kann man über diese unerhörten politischen Vorgänge auch nichts in den deutschen Medien lesen.