Der sozialistische Präsident Frankreichs, Francois Hollande, hält sein Wahlversprechen und macht Ernst: von den geplanten 7,2 Milliarden Steuererhöhungen zum Abbau der Neuverschuldung entfällt der größte Teil auf Haushalte mit mehr als 1,3 Millionen Euro Vermögen.

Der „kleine“ Arbeitnehmer beteiligt sich mit durchschnittlich 450 Euro jährlich daran – wenn Steuern und Abgaben auf Einkommen aus Überstunden fällig werden.

Damit macht der Sozialist klar, dass er vor allem die Vermögenden des Landes zur Kasse bietet und damit die Reformen des „Reichen-Freundes“ und Amts-Vorgängers Nicolas Sarkozy, zurückschraubt. Und das richtig!

So wird die von Sarkozy beschlossene Erhöhung der Mehrwertsteuer, die vor allem die Einkommensschwachen getroffen hätte, wieder rückgängig gemacht. Dafür hatte der Ex-Präsident die Vermögenssteuer stark gesenkt. Auch das ist Hollande ein Dorn im Auge.

Haushalte mit mehr als 4 Millionen Euro Vermögen zahlen 2012 im Schnitt 95.500 Euro – eine satte Steigerung um 143 Prozent!

Angestellte Manager werden ebenfalls in die Pflicht genommen: Die Sozialabgaben auf Aktienoptionen werden genauso erhöht wie auf Abfindungen und Pensionszahlungen.

Einkommen über 1 Millionen Euro sollen mit 75 Prozent besteuert werden. Hinzu kommt noch eine Sondersteuer, die im Herbst verabschiedet werden soll.

Unternehmen verlieren die Steuervorteile auf die Überstunden ihrer Mitarbeiter.

Dividenden werden mit 3 Prozent besteuert.

Die Börsenumsatzsteuer von 0,1 Prozent wird verdoppelt.

Ölkonzerne müssen einmalige Sonderabgaben leisten, weil Großunternehmen zumeist keine Körperschaftssteuer bezahlen. Nur 5 Prozent aller Firmen mit mehr als 2000 Mitarbeitern entrichten dank bisheriger Steueroptimierung überhaupt Unternehmenssteuern. Das soll sich nun ändern.

Zudem führt Frankreich als erstes Land eine Finanztransaktionssteuer von 0,1 Prozent des Aktienkaufpreises ein.

Egal wie man zu Frankreichs Präsident Holland steht: Mut jedenfalls hat er, vor allem die Vermögenden, die Großunternehmen und die Spekulanten in die finanzielle Pflicht zu nehmen!

Mut, den kein deutscher Politiker, egal welcher Partei, bislang gezeigt hat.

Quelle:

Financial Times v. 01.08.12

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert