Vor wenigen Tagen wurde ich von Dieter Sordon von „krisenfrei.de“ zu meinem Wirtschafts-Enthüllungsbuch „2018 – Deutschland nach dem Crash“ interviewt, das ich nachfolgend wiedergeben möchte:

Quelle: http://krisenfrei.wordpress.com/2013/07/09/interview-mit-guido-grandt-journalist-und-buchautor/

krisenfrei.de Sehr geehrter Herr Grandt, neulich haben Sie das Buch „2018 – Deutschland nach dem Crash“ veröffentlicht. Ich habe Ihre Leseprobe gelesen. Einerseits ist dort zu lesen, dass der Euro spätestens im Februar 2014 crashen könnte und andererseits beziehen Sie sich auf den Diplom-Mathematiker und Wirtschaftswissenschaftler Bernd-Thomas Ramb, wonach eine Währungsreform 2018 wahrscheinlich wäre. Sorry, aber eine Währungsreform ist kein mathematisches Konstrukt, oder ist damit gemeint, dass die Exponentialfunktion der Schuldenexzesse in 2018 ein Ende finden wird?

Guido Grandt “Focus Money” hat im August 2012 die Titelstory geschrieben “In 18 Monaten ist der Euro kaputt”. Demnach würde der Euro im Februar 2014 crashen. Die Kollegen nehmen darin Bezug auf ein prominentes Mitglied der Regierungspartei, das in Sachen Euro auspackte. Auch die Jahreszahl 2018 ist natürlich spekulativ und ebenfalls nicht von mir “erfunden”. Den Diplom-Mathematiker und Wirtschaftswissenschaftler Bernd-Thomas Ramp habe ich aus zwei Gründen in meinem Buch angeführt: erstens weil ich seine Wahrscheinlichkeitsberechnungen interessant fand und zweitens, um einen Wissenschaftler den unzähligen spirituellen und esoterischen Crash-Propheten gegenüberzustellen. Natürlich bin auch ich selbst davon überzeugt, dass die Zeit des Euros gezählt ist.

krisenfrei.de Das “Drehbuch” einer Welt nach dem großen Crash wird vielen Menschen Angst machen. Welche Erfahrungen machen Sie in Ihrem Umfeld, wenn Sie derartige, durchaus nachvollziehbare, Szenarien ansprechen?

Guido Grandt Natürlich machen solche Szenarien Angst. Aber sollte man sie aus diesem Grund verschweigen, während Politiker, Unternehmer, Banker, Geheimdienste, Militär etc. schon längst darauf vorbereitet sind? Nein! Deshalb habe ich dieses Buch geschrieben. Bei meinen Vorträgen und auch durch Zuschriften erfahre ich dafür große Zustimmung und keineswegs Ablehnung! Die Menschen möchten informiert werden und informiert sein über das was kommen könnte.

krisenfrei.de Sie erwähnen, dass Sie sich auf Erkenntnisse, Pläne, Dokumente, Statistiken und ähnliches beziehen, die Ihr Zukunftsbild untermauern. Diese Unterlagen und Fakten sind höchst brisant. Nun werden Sie mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit mit “Verschwörungstheorien” konfrontiert werden, die den Zweck verfolgen, Ihre Aussage zu diskreditieren. Sie sprechen dies in Ihrer Einleitung selbst an. Wie werden Sie mit diesen Unterstellungen umgehen, die trotz Ihrer Quellenverzeichnisse in Umlauf gebracht werden?

Guido Grandt Gebetsmühlenartig wiederhole ich bei all meinen Büchern und Filmen, dass Kritiker und Zweifler nicht mich, sondern den von mir dargestellten und dokumentierten Sachverhalt angreifen, prüfen, wiederlegen sollen. Inzwischen gehe ich straf- und zivilrechtlich gegen all jene vor, die mir unterstellen “Verschwörungstheoretiker” zu sein: das diskrediert und verunglimpft mich und ist geschäfts- und rufschädigend. Ich bin Journalist und muß mich an Fakten halten. Anders arbeite ich nicht. Das Totschlag-Argument des Verschwörungstheoretikers stammt von jenen, die selbst Verschwörungstheorien verbreiten. Eine uralte Waffe im Kampf der Meinungsmanipulation.

krisenfrei.de Die Hochwasserkatastrophe in einigen Teilen Deutschlands, Polens und Tschechiens zeigt auf, wie schnell zum Beispiel Wasservorräte knapp werden können und mit welchen schlimmen Zuständen man rechnen muss, wenn einem keine Hilfe von anderen mehr zuteil wird, weil dort gleiche Verhältnisse herrschen. Wie macht man den Menschen begreiflich, dass es wichtig ist, für den “Super-Gau” vorzusorgen ohne sich dem Vorwurf der Lächerlichkeit preiszugeben?

Guido Grandt Durch Fakten! Nehmen Sie beispielsweise meine Kapitel “Die große Hungersnot” oder “Blackout – Wenn die Energieversorgung kollabiert”. Hier habe ich gut belegt Szenerarien dokumentiert, die über uns hereinbrechen könnten. Auch wenn sie noch so unrealistisch erscheinen mögen: Eine Hungersnot in Deutschland? – Nie im Leben, mag manch einer denken. Und doch ist gerade dies nicht unwahrscheinlich, wenn man die Fakten kennt! Keiner meiner Leser oder Zuhörer hat darüber gelacht, sondern ist sich sehr schnell über den Ernst der Lage bewusst geworden. Damit habe ich genau das erreicht, was ich mit meinem Buch wollte: Dass die Menschen darüber nachdenken, was NACH einem Crash auf sie zukommen könnte.

krisenfrei.de Haben Sie eine Erklärung dafür, warum viele Menschen gerade in Deutschland immer noch an die Unerschütterlichkeit Deutschlands glauben? Sind wir besonders naiv oder ignorant oder ist es eher dem Umstand zuzurechnen, dass in weiten Teilen von der Krise noch nichts zu spüren ist?

Guido Grandt Unbewusst spüren die Menschen schon längst, dass irgendwas nicht stimmt. Aber wir Deutschen sind Verdrängungsweltmeister!  Nicht nur die Politik, sondern vor allem auch weite Teile der Medien tun ihr übriges dazu, uns in einer Art “Scheinsicherheit” zu wiegen. Es darf einfach nicht bekannt werden – sowieso nicht vor den Bundestagswahlen – wie es tatsächlich um Deutschland und Europa steht. Auch dazu können Sie jede Menge Fakten in meinem Buch nachlesen.

krisenfrei.de Sie beschreiben in Ihrem Buch z.B. die Auswirkungen der Argentinienkrise 2001, der Hyperinflation in der Ukraine 1991 und der Hyperinflation in Deutschland 1923. Einige werden nun entweder einwenden, dass Argentinien und die Ukraine nun so gar nichts mit Deutschland zu tun haben und die Hyperinflation 1923 lange her ist und man aus den Fehlern ja wohl gelernt hat. Wie gehen Sie damit um?

Guido Grandt Das ist falsch! Die Mechanismen und Auswirkungen einer Hyperinflation sind immer diesselben. Egal ob in Argentinien oder in der Ukraine etc. Aus diesem Grund haben die vergangenen Krisen sehr wohl etwas mit uns zu tun. Es sind Beispiele dafür, welche Mechanismen greifen und wie der Staat teilweise (für sich) “erfolgreich” vorgegangen ist, um das beste für sich herauszuholen. Laienhaft gesprochen. Und gerade die jüngste Vergangenheit mit der weltumfassenden Krise, die 2008 in den USA begonnen hat, zeigt, dass wir eben nichts, aber auch gar nichts aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt haben! Auch das ist wieder ein “Totschlag-Argument”, das in keinster Weise zutrifft.

krisenfrei.de Wie ist Ihre Aussage, „nicht umsonst wurde im Oktober 2012 der Europäischen Union eiligst der Friedensnobelpreis verliehen, um das negative Image aufzupolieren“, zu interpretieren? Die EU-Bürokraten und viele Polit-Darsteller waren von dieser Auszeichnung geradezu begeistert. Kritiker waren allerdings anderer Meinung. Meinen Sie damit, dass das Nobelpreiskomitee bei der Preisverleihung von der EU beeinflusst wurde?

Guido Grandt Eigentlich ist die Nobelstiftung politisch neutral. Aber dennoch ist bekannt, dass auch hier beständig Lobbyarbeit betrieben wird. Vor allem von den Amerikanern. Eine solche Institution kann meines Erachtens eben nicht völlig neutral sein. Deshalb wage ich die Vermutung – und ich betone dies explizit, dass es dabei um eine Vermutung geht – dass die EU-Kommission das Komitee – wie auch immer – beeinflusst hat. Man muss sich das mal vorstellen: Die EU erhält im Oktober 2012 den Friedensnobelpreis. Einem Zeitraum, in dem die Euro-Stimmung überall auf den Nullpunkt sinkt. Und plötzlich sehen wir im Fernsehen und in Zeitungen EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso, EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy und EU-Parlamentspräsident Martin Schulz mit Blumen und lächelnden Gesichtern, das uns sagen soll: Alles ist in Ordnung. Alles ist super. Sonst wären wir doch nicht vom Nobelpreiskommitee ausgezeichnet worden. Also beruhigt euch. Alles wird gut. Dabei sieht die Lage innerhalb der EU absolut desaströs aus. Nur ein paar Beispiele: Als Schuldenstand für 2013 ist der Höchststand von 94,5 % des BIP vorhergesagt.  Wachstumsprognosen für 2013 als schlecht prognostiziert. Die Konjuktur soll laut EZB um ca. 0,6 % schrumpfen. Bereits 2011 waren EU-weit 116 Millionen Menschen von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht, das entspricht 25% der EU-Bevölkerung. Davon leben 40 Millionen in gravierender materieller Armut, haben also keinen Zugang zu Nahrungsmitteln in ausreichender Menge und Qualität.  25,4 Millionen Kinder sind darunter. 20,5 % Menschen über 65 Jahren sind ebenfalls  von Armutsrisiko betroffen. Es gibt über 4 Millionen Obdachlose, Tendenz steigend. In der EU sind über 26 Millionen Menschen ohne Job. Die Jugendarbeitslosigkeit explodiert. Liegt Teilweise bei 64% (Griechenland). In Südeuropa gibt es die höchste nachgewiesene Arbeitslosenrate der Welt! Selbst im Nahen Osten und den von der »Arabellion« heimgesuchten nordafrikanischen Ländern ist es besser (beispielsweise liegt die Arbeitsosenquote in Palästina bei 50%)!In Europa herrscht das größte Armutsriskio seit 1945, verursacht und verschärft durch die Schuldenkrise und durch falsche Politik. Das Wachstum der EU-27 sieht so aus: 70er: 3,13 %; 80er: 2,46 %; 90er: 2,14 %; 2001 – 2010: 1,38 Prozent. Die Tendenz  fällt seit 40 Jahren. 500 Millionen EU-Bürger fallen zurück – im Wachstum wie im Anteil am Weltwirtschaftsprodukt. Vergessen wir auch nicht die dem normalen Bürger unbekannte Gefahr der “faulen Kredite” in der Euro-Währungszone: Banken in Spanien, Italien und Frankreich sind mit Schrott-Anleihen aufgepumpt, mit sogenannten “faulen Krediten” im Wert von insgesamt 720 Mrd. €. Wenn diese Blase platzt, dann Gute Nacht. Das alles sind “Errungenschaften” der EU über die kein Politiker spricht. Das ist nichts anderes, als eine Schande! EU-Energiekommissar Günther Oettinger hatte im Mai 2013 recht: Europa ist ein Sanierungsfall! Und dafür erhält die EU auch noch den Friedensnobelpreis, während in den südlichen EU-Ländern bürgerkriegsähnliche Zustände (ge)herrsch(t)en (haben) und die politisch Verantwortlichen mit äußerster Härte und Brutalität die eigenen Völker niederknüppeln ließen. Nein, danke, EU!

krisenfrei.de Vor etwa zwei Jahren sagte Frau Merkel: „Scheitert der Euro, scheitert Europa“. Prof. Wilhelm Hankel hingegen ist da ganz anderer Meinung und meint: „Europa scheitert am Euro“. Welche Aussage halten Sie für wahrscheinlicher und warum?

Guido Grandt Ich glaube, dass beide Recht haben! Allerdings spielt sich Hankels Aussage durch die Verschärfung der Eurokrise immer mehr in den Vordergrund. Wie ich vorangegangen erläutert habe, ist das Experiment Euro gescheitert und die Politik der EU gleich mit.

krisenfrei.de Sie weisen auf Carl Friedrich von Weizsäcker hin, der in seinem Werk, „Der bedrohte Frieden – heute“, betont, dass die ergebenen Handlanger des »Geld-Adels« korrupte Politiker sind. Inzwischen müssten die meisten Menschen dies doch erkannt haben.

Haben Sie vielleicht eine Erklärung dafür, warum aber die meisten Menschen den Politikern und Parteien immer wieder ihre Stimme geben?

Guido Grandt Es gibt doch keine Alternative der Parteien, die im Bundestag vertreten sind! Obwohl sich die Politiker diverser Parteien vor Fernsehkameras zerfleischen, halten alle am Euro und der EU fest. Auf gut deutsch: Wenn du nur die wählen kannst, die alle dasselbe wollen, dann kannst du nichts anderes kriegen und erreichen.

krisenfrei.de Dann wäre nicht auszuschließen, dass nach dem von Ihnen prognostizierten Crash, der bis 2018 erfolgen wird, die jetzigen etablierten Parteien ausgedient haben?

Guido Grandt Noch einmal: Den Crash 2018 habe nicht ich prognostiziert, sondern ein Mathematiker und Wirtschaftswissenschaftler kam zu dem Schluß, dass in diesem Jahr die Wahrscheinlichkeit mehr als 50 Prozent ist. Nein, nach einem Crash wird es mangels Alternativen wohl eine große Koalition geben, eine “Koalition zur Nationalen Rettung”, wie ich sie genannt habe.

krisenfrei.de Herr Grandt, eine letzte Frage noch. Der große Crash wird kommen, davon bin ich auch überzeugt, zumal die hochverschuldeten Staaten kaum noch in der Lage sind, die Zinsen für die Schulden zu bedienen. Was raten Sie den Menschen und wie sollen sie sich auf den bevorstehenden Crash vorbereiten?

Guido Grandt Ich möchte an dieser Stelle (auch aus rechtlichen Gründen) keine Ratschläge geben. Allerdings würde ich für meinen Teil versuchen das Risiko des Vermögensverlustes, der zweifelsfrei auf uns zukommen wird, zu minimieren, also verschiedene “Sicherheitsstandbeine” schaffen: Edelmetalle (Gold und Silber) kaufen, in stabilie ausländische Währungen investieren, Immobilien(anteile) erwerben und sich mit Aktien “krisensicherer” Unternehmen beschäftigen. Natürlich sollte man sich auch auf den Crash mit weiterer Vorsorge vorbereiten, wie er beispielsweise auch auf Ihrer Seite empfohlen wird. Zum Schluss möchte ich noch ein Zitat von Nouriel Roubini von der Stern School of Business, New York University anführen: “Erst die Zukunft wird zeigen, ob die Entscheidung, das Haus aufs Spiel zu setzen, um die Garage zu retten, richtig war.” Ich glaube das trifft es plakativ und im wesentlichen. Danke für das Interview.

krisenfrei.de Sehr geehrter Herr Grandt, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen und meine Fragen umfangreich beantwortet haben.

08. Juli 2013

Dieter Sordon (www.krisenfrei.de)

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