Meine öffentliche Distanzierung vom Schweizer Alpenparlament
und meine nachfolgenden kritischen Berichterstattungen zum Alpenparlament
sowie zum Verlag Weltenwandel und der Agentur Schil-Consulting Group
haben ein großes Echo ausgelöst. Jeden Tag erhalte ich neue Infos und Anfragen.
Unter anderem werde ich – das ist wohl so üblich bei (eineiigen) Zwillingen – in der Person und in der Funktion mit meinem Bruder Michael Grandt verwechselt.
So wurde ich u.a. angefragt, warum ich für den ehemaligen Scientologen Gerhard S. (Nachname von mir abgekürzt) auf seiner Homepage http://www.krisenvorsorge.com/ Artikel schreibe.
Um weiteren Verwechslungen mit meinem Bruder vorzubeugen, stelle ich hier auf meinem Blog richtig:
Nicht ich, Guido Grandt, schreibe Artikel auf der Homepage des ehemaligen Scientologen Gerhard S. „krisenvorsorge.com“, sondern mein Bruder Michael Grandt!
Quelle: http://www.krisenvorsorge.com/dr-michael-grandt-schreibt-fuer-die-krisenvorsorge-com/ (sowie weitere diverse Artikel)
Nicht ich, Guido Grandt, habe das Buch „Europa vor dem Crash“ mit dem ehemaligen Scientologen Gerhard S. (und Udo U.) geschrieben, sondern mein Bruder Michael Grandt!
Jegliche weitere Fragen dazu bitte direkt an meinen Bruder Michael Grandt.
Ich, Guido Grandt distanziere mich von jeglichen ehemaligen und noch aktiven Mitgliedern von Scientology und jeglicher Zusammenarbeit mit solchen!
Ich bin Scientology-Kritiker, siehe beispielsweise mein Buch „Erlöser – Phantasten, Verführer und Vollstrecker“ (mit Michael Grandt) S. 179-218. „Erlöser“ wurde von dem österreichischen Filmemacher Petrus van der Let verfilmt und auf Channel 4 in Kanada, im ORF in Österreich und auf 3 Sat in Deutschland ausgestrahlt.
Dass Gerhard S. nicht nur Krisenexperte ist, sondern früher auch Mitglied bei der Scientology-Organisation war, belegen folgende Quellen:
Zum Beispiel:
http://www.derwesten.de/wr/wr-info/schulz-ist-fuer-den-schlimmsten-fall-geruestet-id6132262.html (4. Absatz)
Und hier gibt Gerhard S. seine früheren Bezüge zu Scientology selbst zu, ebenso seine Distanzierung: „Ich war über Jahre bei Scientology und habe dort Kurse und Seminare besucht. Vor Jahren bin ich dort weggegangen, weil ich mit dem aktuellen Vorgehen von Scientology nicht einverstanden bin. Scientology hat mit der Krisenvorsorge nichts zu tun und steckt auch nicht dahinter. Ich bin und war nicht Mitarbeiter bei Scientology und auch niemals, wie manchmal im Netz behauptet wird, ein „hohes Tier” bei Scientology.“
Quelle: http://feineherren.de/?tag=scientology
Frühere Kurs- und Seminarbesuche von Gerhard S. bei Scientology:
Quelle: http://www.truthaboutscientology.com/stats/source/source154.html Dort beispielsweise unter: L 11 NEW LIFE RUNDOWN [ 14 ] oder Quelle: http://www.truthaboutscientology.com/stats/by-name/g/gerhard-spannbauer.html Hier erscheint Gerhard S. sogar in WISE-Verzeichnissen als Mitglied und zwar unter der „Kategorie Immobilien“ (2001 und 2004). WISE ist demnach eine „Dachorganisation für privatwirtschaftliche, der Scientology zuzurechnenden Firmen, anzusehen. WISE wird u.a. auch aufgeführt beim Endbericht der Enquète-Kommission des Deutschen Bundestages „Sogenannte Sekten und Psychogruppen“, 1998, S. 99.
Quelle: <http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/13/109/1310950.pdf>
Noch ein Wort zu Scientology:
Zielsetzung der gesamten Scientology-Organisation ist „die Einführung einer scientologischen Zweiklassengesellschaft“. Zudem strebt die SO eine Gesellschaft ohne allgemeine und gleiche Wahlen an. „Wahre Demokratie“ ist nach Hubbards Lehre nur in einer Nation von „Clears“ möglich. Seine Schriften enthalten Passagen, in denen die Abschaffung von Prinzipien der freiheitlichen demokratischen Grundordnung zugunsten des Aufbaus einer neuen Zivilisation gefordert wird. Hubbard beschreibt die scientologische Zivilisation u.a. als Rechtsordnung, in der die Existenz des Einzelnen – gar das Lebensrecht selbst – vom willkürlichen Ermessen der SO abhängt. Demnach stehen Grund-und Freiheitsrechte nur den Personen zu, die nach einer Auslese aus Sicht der Organisation zu den „Ehrlichen“ gehören. Die SO lehnt das demokratische Rechtssystem ab und will es langfristig durch ihren eigenen Gesetzeskodex ersetzen. Insbesondere im Bereich der SO-Teilorganisation „World Institute of Scientology Enterprises“ (WISE).
Quelle: „Verfassungsschutzbericht 2012“ des Bundesministerium des Innern, S. 420ff. (http://www.verfassungsschutz.de/embed/vsbericht-2012.pdf
Am 29.08.13 habe ich Gerhard S. persönlich angeschrieben, um bei ihm wegen der Scientology-Vorwürfen nachzufragen, ob er die vorangegangenen Quellen kennt und ob diese korrekt sind.
Quelle: E-Mail von mir an Gerhard S. v. 29.08.13
Gerhard S. schrieb am selben Tag zurück:
„Ihre Mail habe ich erhalten und nehme wir folgt Stellung, so wie ich es bereits vor Jahren getan habe: Ich bin seit vielen Jahren kein Mitglied mehr von Scientology und zu dieser Organisation keinerlei Kontakt mehr. Ich hoffe, Ihnen damit gedient zu haben und stehe für Fragen zur Verfügung.“
Quelle: E-Mail von Gerhard S. an mich v. 29.08.13
Dem ehemaligen Scientologen Gerhard S. wurde auch im Alpenparlament.tv eine Bühne geboten, und zwar am 8. März 2011 unter dem Titel „Krisenvorsorge“. So heißt es dort beispielsweise: „Gerhard S., Experte zum Thema Krisenvorsorge, gibt im Gespräch mit Michael Vogt konkret Tips und Hilfestellungen zur Vorsorge – nicht nur eine Vielzahl theoretischer Tips, sondern auch, welche konkreten Produkte und Tricks über ein Systemcrash hinweghelfen (…)
Quelle: http://www.alpenparlament.tv/video/krisenvorsorge/
Am 13.06.12 wurde auf der Homepage des Schweizer Alpenparlament.tv folgender Text veröffentlicht (Hervorhebung durch mich), der, meines Erachtens, den Bock zum Gärtner macht. Moderator Michael Vogt interviewt den Sozialwissenschaftler Peter Schulte:
Religiöse Minderheiten im Schußfeld von Staat und Gesellschaft
Peter Schulte: «Es gibt Menschen, die sind dermaßen von der Sektenhysterie aufgebracht, daß sie sich nicht trauen, einem Mitglied einer so genannten Sekte die Hand zu geben, weil sie panische Angst davor haben, daß dadurch ihre Persönlichkeit verändert wird. Es gibt Menschen, die behaupten felsenfest, daß der Satanismus um sich greift, obwohl sie keine Beweise dafür haben, außer daß sie das von verschiedenen Menschen hörten, die es wiederum von anderen hörten. Es gibt vielfach noch Informationsunterlagen, die davon ausgehen, daß besonders Jugendliche in Krisensituation «besonders anfällig» für «Sekten» und deren «Methoden» sind. Ich habe in meiner Arbeit Menschen kennen gelernt, dessen Angehörige sich einer Neuen Religiösen Bewegung angeschlossen hatten. Gleichzeitig habe ich Sektenbeauftragte getroffen, die diesen Angehörigen stets das umstrittene Modell der Gehirnwäsche untergejubelt hatten, was zur Folge hatte, daß letztere felsenfest der Meinung waren, allein die «Sekte» wäre Schuld an der familiären Tragödie. Man könne ja nicht mehr miteinander reden, weil die Persönlichkeitsveränderung und der damit verbundene Einfluß der «Sekte» schon zu stark wären.
Wir leben in einem Medienzeitalter, wo Nachrichten und Informationen sich binnen Sekunden neu generieren und in ihrem Inhalt verändern. Allein der Rummel um den amerikanischen Schauspieler Tom Cruise als Darsteller des Oberst von Stauffenberg im Jahr 2007 in Berlin hatte eine gigantische Medienkampagne ausgelöst. Darf ein bekennender Scientologe einen Guten spielen? Darf ein Tom Cruise, der ein Anhänger der Scientology Kirche ist, einen Helden spielen, der sich Sorgen um das Deutsche Vaterland macht, weil eigentlich ist Scientology doch das Böse. Es geht in solchen Fällen nicht einfach nur um die journalistische Darstellung von Fakten. Nein, in diesem Fall wird eine Religionsgemeinschaft und dessen personale Verkörperung durch einen Prominenten einfach nur vorgeführt.
Noch interessanter ist es, wenn Sektenbeauftragte sich nicht zu blöd sind und in Talkshows auftreten um sich in Szene zu setzen. Während das Böse schon lokalisiert wurde, nämlich die «Sekte» und das dementsprechende Schicksal, nämlich die Person, die sich aus den Fängen der «Sekte» befreien konnte, vorgestellt wurde, kann es nicht schaden, sich das Beschriebene noch einmal von einem «Sektenexperten» bescheinigen zu lassen. Das gibt der Sendung einen seriösen Touch und entlastet die meisten Beteiligten, weil ja der Sektenbeauftragte schon ähnliche Fälle «zu bearbeiten» hatte. Behaftet mit dem Stigma des Bösen werden so genannte Sekten in Geheimdienstmanier ausspioniert, diskriminiert und medial hingerichtet. Dies hat zur Folge, daß diese Gemeinschaften von unserer Gesellschaft ausgegrenzt werden oder sich aus Resignation selber zurückziehen und zu Recht das Böse, den Satan im gesellschaftlichen Verhalten ihnen gegenüber konkret verorten können.
Das Thema «Sekten» ist nicht neu, auch im Mittelalter sprach die Obrigkeit von ketzerischen Bewegungen und Häretikern, welche die Menschen angeblich verderben und ins Unglück stürzen. Bekanntestes Beispiel sind die Hexenverbrennungen, sie traf besonders Frauen, die ihrer Zeit weit voraus und gerade deshalb der amtierenden Amtskirche ein Dorn im Auge waren. Die weit verbreitete Frauenfeindlichkeit der Kirche tat sein Übriges dazu.
Was sich seit dem Mittelalter geändert hat, daß sind die Methoden der «Sektenbekämpfung». War es früher üblich, so genannte Ketzer einfach auf dem Scheiterhaufen bei lebendigen Leib öffentlich zu verbrennen um somit eine abschreckende Wirkung zu erzielen, so werden heute ihre Ideale und ihre Hingabe an das, was sie glauben, öffentlich in Frage gestellt und lächerlich gemacht. Daß hier die Amtkirchen besonders eifrig am Werke und maßgeblich an diesen Diffamierungskampagnen beteiligt sind, sollte jeden aufrechten Christen empören. Denn steht nicht in der Bibel, daß Gott alle Menschen gleich geschaffen hat? Und haben wir heutzutage nicht Menschenrechte, Religionsfreiheit, das Recht auf freie Religionsausübung oder gar das Recht, keinem Glauben anzugehören?»
Auch Mitglieder so genannter Sekten sind Träger von Grundrechten, wie ein Amtskollege aus einer deutschen Ministerialabteilung Peter Schulte einmal hinter vorgehaltener Hand erklärte. In unserer Gesellschaft haben offenbar nur die Mitglieder von Amtskirchen das Recht auf freie Religionsausübung…
Quelle: http://www.alpenparlament.tv/video/religioese-minderheiten-im-schussfeld-von-staat-und-gesellschaft/
Angesichts der Gefahren, die von vielen Sekten ausgehen, siehe beispielsweise die verschiedenen Verfassungsschutzberichte, ist dies meines Erachtens eine sehr bedenkliche Verharmlosung der Thematik. Was sich die Verantwortlichen des Alpenparlaments da wohl gedacht haben?
So ist es auch nicht verwunderlich, dass die „Scientology News“, dem „Newskanal der Scientology Kirche Deutschland (Lokale Nachrichten, News aus Deutschland, Europa und der Welt)“, eine recht positive Besprechung von Schultes Buch „Neue Religiöse Bewegungen“ machen, auf die das Alpenparlament.tv auf seiner Homepage ebenfalls hinweist!
Quelle: http://www.scientology-news.de/buchvorstellung-von-sekten-zivilcourage-und-sozialer-wirklichkeit/
Noch ein Wort zu Peter Schulte:
Am 03.02.13 veröffentlichte Wilfried Handl auf seinem „Blog gegen Scientology“, dass bei einem Prozess gegen ihn, Scientology den Religionssoziologen Peter Schulte als Zeugen „berufen“ hat!!!
Ein Schelm, der Böses denkt.