GuidosKolumneNEU2

364 (25/2014)

Noch vor wenigen Wochen war ich selbst in der südukrainischen Schwarzmeer-Stadt Odessa. Ich habe mich dort u.a. mit JournalistInnen des Landes getroffen und selbst recherchiert.

Nun ist die Gewalt auch dort eingezogen! Der Bürgerkrieg, der bereits im Osten des Landes tobt.

Die grausame und kriminelle Brandstiftung, als gestern 38 Menschen in einem Gewerkschaftshaus starben – verbrannt, größtenteils aber am Rauch erstickt – teilt die deutsche Medienlandschaft.

Die russischen Medien berichten objektiv über den Sachverhalt, beispielsweise die Stimme Russlands:

Am vergangenen Abend ist es in Odessa zu Zusammenstößen zwischen den Anhängern und den Gegnern der Föderalisierung der Ukraine gekommen. Die meisten Opfer sind im Haus der Gewerkschaften zu verzeichnen gewesen. Dort hatten sich prorussische Aktivisten verborgen, und das Gebäude ist zum Teil in Brand geraten. Laut Angaben des lokalen Fernsehens entfalle etwa die Hälfte der Todesopfer auf Bürger Russlands und Einwohner Transnistriens in Moldawien. Die Miliz hat erklärt, dass es noch zu keiner Identifizierung der Leichen gekommen sei.

http://german.ruvr.ru/news/2014_05_03/Mindestens-43-Tote-sind-in-Odessa-zu-beklagen-5613/

Hier einige schockierende Fotos:

http://dumskaya.net/news/foto-vnutri-zdaniya-ostorogno-trupy-035289/

Und ein Video:

Der westlichen Presse, allen voran der deutschen, passt dieses grausame Verbrechen gleich gar nicht in die bisherige anti-russische Berichterstattung. Denn es zeigt eines: Die ukrainischen Nationalisten verbrennen nun schon ihre eigenen Landsleute!

Konkret:

Die BILD-Zeitung (online) berichtet heute:

Dort – im Südwesten der Ukraine – waren Anhänger der Regierung in Kiew auf prorussische Demonstranten gestoßen: Heftige Straßenschlachten, ein Gewerkschaftsgebäude soll sogar gezielt angezündet worden sein – die Menschen verbrannten darin.

Und beim Nachrichtensender N24 habe ich gerade gehört (9.00 Nachrichten), dass es wohl noch nicht klar sei, welcher Seite die Opfer des Brandanschlags zuzurechnen seien – den prorussischen oder den ukrainischen.

Hier offenbart sich die Medien-Vertuschung.

Wie bereits angedeutet, es war gestern schon sicher, dass prorussische Demonstranten in Odessa vor ukrainischen Nationalisten in das Gewerkschaftshaus geflohen sind. Dann flogen Molotowcocktails, das Gebäude fing an zu brennen. Menschen sprangen vor lauter Panik teils aus sechs Meter hohen Fenstern in den Tod.

Alles zu sehen auf youtube-Videos.

Interessant: Während ich diesen Bloggartikel schreibe, hat die BILD den oben zitierten Satz folgendermaßen abgeändert (Hervorhebung durch mich):

Dort – im Südwesten der Ukraine – waren Anhänger der Regierung in Kiew auf prorussische Demonstranten gestoßen: Heftige Straßenschlachten, ein Gewerkschaftsgebäude soll sogar gezielt angezündet worden sein – die Menschen, vor allem angeblich pro-russische Aktivisten verbrannten darin.

http://www.bild.de/politik/ausland/ukraine/die-lage-in-der-ukraine-im-live-ticker-35786372.bild.html

Während also die BILD zunächst mit einem lapidaren Satz davon schreibt „Menschen verbrannten“ im Gewerkschaftshaus, vermied sie die Gesinnung der Opfer zu benennen, die sie dann – als die Beweise zu erdrückend wurden – dann doch erwähnen (musste). Allerdings werden die wahren Täter weiterhin nicht benannt: Die ukrainischen Nationalisten!

Und N24 wusch seine Hände gar in Unschuld, man wisse noch nicht, welcher Seite die Opfer zuzurechnen seien.

NATÜRLICH IST DAS BEKANNT! SCHON SEIT GESTERN!

Auch der Nachrichtensender n-tv (online) berichtete heute morgen lediglich:

Der Konflikt griff auch auf die 500 Kilometer südwestlich gelegene Hafenmetropole Odessa über. Anhänger und Gegner der Übergangsregierung in Kiew lieferten sich dort schwere Straßenschlachten. Dabei wurde das zentrale Gewerkschaftshaus in Brand gesetzt. Mindestens 31 Menschen starben in den Flammen. Bei den Krawallen kamen zudem mindestens vier weitere Menschen ums Leben. Ärzte berichteten von mehr als 170 Verletzten in der Stadt.

http://www.n-tv.de/politik/Blutiger-Freitag-verschaerft-Ukraine-Krise-article12760316.html

Bei der anschließendeN TV-Berichterstattung ging n-tv nicht auf die prorussischen Opfer und die nationalistischen ukrainischen Täter ein!

Im Stern ist heute morgen (5.45 Uhr) zunächst zu lesen:

Bei den schweren Straßenschlachten in Odessa gehen die Behörden indes von mindestens 37 Todesopfern aus. Zudem seien bei den blutigen Krawallen zwischen prorussischen Aktivisten sowie Anhängern der Übergangsregierung in Kiew etwa 200 Menschen verletzt worden, teilte das Innenministerium der früheren Sowjetrepublik mit. Rund 130 Beteiligte der Ausschreitungen am Freitagabend, bei denen auch das örtliche Gewerkschaftshaus in Brand geraten war, wurden festgenommen.

Jetzt gerade wurde nachgeschoben (8.20 Uhr):

Im Zusammenhang mit den schweren Unruhen am Freitag in Odessa hat die Polizei mehr als 130 Menschen festgenommen. Ihnen drohten Anklagen wegen Beteiligung am Aufruhr bis hin zu vorsätzlichem Mord, teilte der örtliche Polizeichef Petro Luziuk mit. Bei den Auseinandersetzungen war ein Gewerkschaftshaus, das von prorussischen Separatisten besetzt wurde, in Brand gesetzt. Mindestens 37 Menschen starben.

http://www.stern.de/politik/ausland/-ukraine-newsticker-130-festnahmen-nach-unruhen-in-odessa-2107719.html

Der Spiegel (online) hingegen berichtet – welch Wunder – weitaus objektiver.

Die genaue Zahl der Todesopfer steigt noch immer, inzwischen sprechen die Behörden von 40 Menschen, die am Freitag in der ukrainischen Schwarzmeerstadt Odessa ums Leben kamen. Die meisten starben, als das von prorussischen Separatisten besetzte Gebäude mit Molotow-Cocktails in Brand gesetzt wurde … Im Unterschied zum Donezker Becken im Osten sind in Odessa aber auch ukrainische Nationalisten und andere Gegner einer Annäherung an Russland stark. Am Freitag marschierten sie mit ukrainischen Fahnen durch die Straßen der Schwarzmeerstadt. Unter den Demonstranten waren viele Anhänger des örtlichen Fußballclubs Tschjornomorez. Der Verein empfing am Freitag die Mannschaft von Metallist Charkiw. Die Fanszene in der Ukraine, vor allem die der Ultras, ist stark nationalistisch geprägt.

Und weiter: In der Innenstadt von Odessa griffen prorussische Aktivisten den Demonstrationszug an. Videoaufnahmen zeigen, wie Vermummte eine Polizeikette durchbrechen. Sie schlugen mit Knüppeln auf Demonstranten ein, die ukrainische Fahnen schwenkten. Die Angreifer trugen Helme und Schilde. Aber auch ihre Gegner sind bereit zu Gewalt. Der Reporter Howard Amos berichtet, beide Seiten seien bewaffnet gewesen mit „Baseballschlägern, Steinen, Molotow-Cocktails, selbstgemachten Granaten und Gaspistolen“. Amos ist für den britischen „Guardian“ in Odessa im Einsatz.

Zudem: Am Nachmittag ging ein Zeltlager der prorussischen Kräfte vor dem Gewerkschaftshaus in Flammen auf, die Aktivisten verschanzten sich in dem umstellten Gebäude. Laut ukrainischen Medien wurde von prorussischen Besetzern aus den Fenstern und vom Dach aus geschossen. Aus der Menge vor dem Gebäude flogen Steine und Molotow-Cocktails. An mehreren Stellen im Gewerkschaftshaus brach Feuer aus. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich wohl mehrere hundert Menschen im Inneren. Manche versuchten, sich mit einem Sprung aus dem Fenster zu retten. Videoaufnahmen zeigen einen Überlebenden der Katastrophe, der auf allen vieren aus der Ruine kriecht. Er wird von seinen Widersachern mit Knüppeln und Fußtritten traktiert.

Und der Spiegel offenbart Unglaubliches: Verstörend ist die Sprache, die Behörden und Medien angesichts der Katastrophe wählen. Während in Odessa Menschen verbrannten, meldeten ukrainische Medien geradezu triumphierend, „Patrioten“ hätten die „Separatisten zurückgeschlagen“. Man sei dabei, sie erfolgreich „auszuräuchern“ … Ausgerechnet die Brandstifter, deren Feuer Dutzende Menschen das Leben gekostet hat, nahm der Gouverneur (gemeint ist Wladimir Nemirowsky/GG) ausdrücklich in Schutz: Um „bewaffnete Terroristen zu neutralisieren“ sei das Vorgehen „legal“ gewesen.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-tote-bei-feuer-in-odessa-nach-brandstiftung-a-967340.html

Diese Worte sind mehr als verstörend: Ukrainische „Patrioten“ und Nationalisten verbrennen Menschen bei lebendigem Leib, die als „Terroristen“ bezeichnet werden, weil sie prorussisch eingestellt sind und dieses Vorgehen wird vom Gouverneur des Landes auch noch als „legal“ bezeichnet!

Interessant wäre auch, ob nationalistische Fußball-Hooligans der Trident-Gruppe bei dem Brandanschlag mitgemischt haben.

Wann endlich versteht die westliche Welt, was TATSÄCHLICH in der Ukraine geschieht? Dass Nationalisten alles prorussische ausrotten wollen und jetzt sogar Menschen in einem Gebäude verbrennen?!

Welche Sanktionen gibt es dafür? Sanktionen gegen die ukrainische Regierung?

Man möge sich vorstellen, wenn prorussische Kräfte ukrainische Menschen in einem Haus verbrannt hätten, dann wäre sicher schon die NATO auf dem Weg in die Ukraine.

Natürlich sind 130 Menschen verhaftet worden und die Staatsanwaltschaft untersucht den Brandanschlag. Aber  Generalstaatsanwalt Oleh Machnitzkij gehört selbst der rechtsextremen, antisemitischen und russophoben Partei Swoboda an, die mit in der Übergangsregierung sitzt und neben wichtigen Ministerposten auch den Stellvertretenden Ministerpräsidenten des Landes stellt! Welche „Aufklärung“ kann man von ihm erwarten?

 

Die Scheinheiligkeit, das Vertuschen und das Lügen  der westlichen Politiker und Mainstream-Medien wird immer unerträglicher!

Und: Offensichtlicher!

 

DENKEN SIE IMMER DARAN:

SIE HABEN EIN RECHT AUF DIE WAHRHEIT!

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GuidosKolumneNEU3

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