GuidosKolumneNeu

424 (85/2014)

Das Erstarken und der brutale Angriff des IS zeigt einmal mehr die furchtbaren Folgen der westlichen Nah- und Mittelostpolitik, angeführt von den USA.  Erst die  Zerstörung des Irak und das Schüren des syrischen Bürgerkriegs haben die Voraussetzungen für das rasche Erstarken der Terrortruppe geschaffen.
Das Ziel scheint klar für den Westen (USA, EU): Der syrische Machthaber Assad muss gestürzt, gleichzeitig aber auch der Vormarsch der IS gestoppt werden.
Dabei spielt das NATO-Mitgliedsland Türkei eine entscheidende aber auch höchst dubiose Rolle, in dem die Kurden regelrecht aufgerieben werden. Die PKK gilt in Ankara noch immer als Terrororganisation (genauso wie der IS). An einem Wiedererstarken der Kurden hat der türkische Machthaber Erdogan überhaupt kein Interesse. Er opfert u.a. die Stadt Kubane, in die der IS jüngst einmarschiert ist, seinen Interessen.
Siehe hier:

 

Westliche Interventionen und Expansionsinteressen des NATO-Partners Türkei sind verantwortlich für die dramatische Situation in der nordsyrischen Stadt Kobane. Die Stadt steht offenbar vor dem Fall, wenngleich der verzweifelte Abwehrkampf gegen die Terrortruppe „Islamischer Staat“ („IS“) am Dienstagabend noch andauerte. Zahllose Todesopfer sind bereits jetzt zu beklagen.

Während der IS, der gegenwärtig im Begriff ist, Kobane zu erobern, sein Erstarken letztlich Interventionen des Westens in Nah- und Mittelost verdankt, sind türkische Expansionskonzepte die Ursache dafür, dass zwar irakisch-kurdische Milizen unterstützt werden – auch von der Bundeswehr -, nicht jedoch syrisch-kurdische Kämpfer gegen den IS.

Die Konzepte, die im Westen auf Sympathie stoßen, spielen mit dem Gedanken, einen Staat „Kurdistan“ aus dem Irak herauszubrechen und ihn eng an die Türkei zu binden oder ihn gar an sie anzuschließen – mit dem Hintergedanken, auf diese Weise proiranische Kräfte zu schwächen und sunnitische Kräfte gegen Iran in Stellung zu bringen. Die strategischen Großplanungen im Sinne westlicher Interessen haben jetzt zu der furchtbaren Lage in Kobane geführt.

 

mehr

http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58967

 

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