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Eigentlich, Sarah, ist es nie zu spät! Nie zu spät um umzudenken. Jeder kann das. Und zwar auf der Stelle. SOFORT!

Ich saß vor meinem Laptop und wusste wieder einmal nicht, was ich zurück schreiben sollte.

Gott hatte auch hier wieder recht. Jeder kann sich eines Besseren besinnen. Überall und jederzeit. Immer.

Dennoch – Du hast viel dazu gelernt, seit wir auf Facebook miteinander chatten, Sarah. Meinst Du nicht auch? 

»Ja, du hast mir vieles gezeigt, über das ich früher normalerweise gar nicht groß nachgedacht habe. Beispielsweise was Hunger ist! Richtiger Hunger. Was es wirklich bedeutet, jeden Tag zu Essen zu haben, was und so viel man will. Dass es Menschen gibt, wie Cheja und Aini, die jeden Tag um ihr Leben und gegen das Verhungern kämpfen müssen. Dass Millionen von ihnen es nicht schaffen, einen grausamen Tod sterben …«

Und weiter schrieb ich: »Du hast mir gezeigt, dass Vorurteile gegenüber anderen, wie beispielsweise gegen Tonnen-Mandy, falsch sind! Dass wir andere Menschen oft vorverurteilen, bevor wir überhaupt wissen, wer sie wirklich sind und was für eine Geschichte sie haben. Was für ein Vorleben. Welche Schicksalsschläge sie erleiden mussten, wer sie in Wirklichkeit sind …«

Ich schrieb mir alles von der Seele, was ich in den letzten Stunden durch Gott erfahren hatte und was ich davon hielt.

»Und du hast mir unmissverständlich klar gemacht, dass es egal ist, ob man weiß, schwarz oder braun ist, ob Deutscher, Araber, Farbiger oder – wie Thien Phuong – Vietnamese. Dass wir uns gegenseitig respektieren müssen, weil wir nicht immer bestimmen können, wo wir aufwachsen, wo wir leben können und wollen. Dass ein anderes Aussehen nichts mit Nationalangehörigkeit zu tun hat und wir davon unabhängig immer den Menschen sehen müssen …«

Ich hielt kurz inne, bevor ich meine Worte weiter in den Facebook-Chat hackte.

»Ja, Gott, das alles hast Du mir innerhalb kürzester Zeit gezeigt und mir meine Fehler vor Augen gehalten. Mein falsches und oberflächliches Denken. Meine Vorurteile, mit denen ich bisher durchs Leben ging. Das alles und noch viel !«

Siehst Du, Sarah, Du hast wirklich viel dazu gelernt. Dinge, die Dich von nun an Dein ganzes Leben lang begleiten werden! Immer und überall! Gib diese Erfahrung weiter. An andere Deiner Generation. Denn ich bin immer noch da, Sarah, trotz und gerade wegen Facebook, Twitter, LinkedIn, StudiVZ und anderen sozialen Netzwerken.  

»Das werde ich ganz bestimmt!«

Und Du hast an diesem Wochenende mehr fürs Leben gelernt, als in der Disco! LOL. 

»Das kann man wohl sagen! Und ich danke Dir dafür! Von ganzem Herzen. Danke für alles, GOTT.«

Doch Gott antwortete mir nicht mehr. Der Facebook-Chat war beendet.

Gott hatte mir eine Lektion fürs Leben erteilt.

Und zwar über Facebook.

Jetzt war seine »Mission« beendet.

Nur einmal, ein einziges Mal, hörte ich noch etwas von ihm.

Dieses Mal jedoch nicht auf Facebook, sondern per WhatsApp.

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Caro und ich waren gerade an den Türstehern vorbei gegangen, die uns freundlich grüßten und gaben unsere Jacken an der Garderobe ab. Um diese Zeit war die Disco schon gut besucht.

Meine beste Freundin lächelte mich an und steuerte die Frauentoiletten an. Wie immer wollte sie sich noch einmal im Spiegel anschauen, bevor sie auf der Tanzfläche abrockte.

Der Vibrationston in meiner kleinen Handtasche machte mich auf eine eingegangene WhatsApp-Mitteilung aufmerksam. Während ich vor dem Damenklo auf Caro wartete holte ich mein Handy hervor und schaute nach.

Gott verlässt Dich niemals, Sarah! Er ist immer bei Dir, auch wenn Du denkst, er wäre es nicht. Und jetzt wünsche ich Dir viel Spaß beim Tanzen UND mit den süßen Typen! Smiley. Gott. 

Das war das letzte Mal, dass mich Gott kontaktiert hatte.

Ich erinnere mich noch ganz genau daran, dass ich an jenem Abend mitten auf der Tanzfläche Tränen in den Augen hatte.

Tränen vor Glück und Dankbarkeit.

 

ENDE … und ein neuer Anfang!


Sarah Young Walsch


Teil 1:

https://guidograndt.wordpress.com/2015/05/30/sarah-young-walsch-gott-facebook-ich-1/

Teil 2:

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Teil 4:

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