♦ No. 616 (34/2016) ♦
Gestern ist Peter Reichards Buch „Der Entführungsfall Kampusch. Die ganze beschämende Wahrheit“ erschienen und schon gibt es Streit, verschiedene Aussagen und anwaltliche Drohungen:
Natascha Kampuschs Rechtsvertreter Gerald Ganzger erklärte gegenüber den Zeitungen „Presse“ und „Kurier“, seine Mandantin habe keine Zustimmung dazu gegeben. Reichard zitiert in dem Buch Dialoge aus Videos, die Kampuschs Entführer Wolfgang Priklopil in dem Verlies gedreht hat. Laut einem am Sonntag veröffentlichten Bericht über das Buch in der deutschen Tageszeitung „Die Welt“ steht der Autor nach Verlagsangaben (Riva, Münchner Verlagsgruppe) seit zehn Jahren in engem Kontakt mit Natascha Kampusch. Die Videos standen unter Verschluss, von ihrer Existenz hat die Öffentlichkeit bisher nichts gewusst. Die Inhalte wurden laut „Welt“ mit dem Einverständnis der 28-Jährigen verwendet (…) Allerdings habe Natascha Kampusch nie ihre Zustimmung zu diesem Buch gegeben, „weder schriftlich noch mündlich“, meinte Ganzger zur APA. Bei den privaten Treffen habe Reichard nie erwähnt, dass er ein Buch schreibt. Erst im Dezember 2015 habe er ihr bei einer Zusammenkunft in Wien ein 400-seitiges Manuskript vorgelegt. Laut Ganzger ist Kampusch mit dem Lesen des Manuskripts überfordert gewesen, habe nur ein wenig geblättert und dann zum Autor gesagt: „Warum tun Sie das? Ich will das nicht.“ Laut Ganzger hat der Autor Natascha Kampuschs „Vertrauen missbraucht“ (…) Der Verlag bezeichnete gegenüber dem „Kurier“ die Vorwürfe hingegen als haltlos (…)Kampusch will zu der Veröffentlichung des Buches keine Stellung nehmen, sagte Ganzger. Ihr Rechtsvertreter sah laut „Kurier“ „eine glatte Verletzung ihrer Privatsphäre“. Er werde das Buch lesen und rechtliche Schritte überlegen, kündigte Ganzger an.
Quelle: http://news.furt.at/artikel/220121/Streit-um-neues-Buch-ueber-den-Fall-Natascha-Kampusch
Der Streit um die Wahrheit im Entführungsfall Natascha Kampusch geht also in die nächste Runde. Ich bemerkte bereits, dass die Enthüllungen dieser Videos eben NICHT beweisen, dass es NICHT doch noch ANDERE Täter gegeben hat. Ganz im Gegenteil: Warum taucht die Information über die Existenz dieser Videos auf einmal – salopp gesagt – wie „Kai aus der Kiste“ auf? Warum sind diese streng unter Verschluss, wenn sie doch Kampuschs Aussagen stützen sollen?
Nach wie vor bin ich aufgrund der mir vorliegenden (teilweise geheimen) Dokumente, Polizei-Videos- und Polizeitonbänder davon überzeugt, dass es sich um ein Komplott handelt. Nicht nur der ermittelnde Soko-Leiter Oberst Kröll ging davon aus, dass es sich um ein Pädo-Netzwerk handelt, das dahinter steckt, sondern auch andere, die alles andere als Verschwörungstheoretiker sind. Kröll hat seine Ermittlungen mit dem Leben bezahlt. Scheinbar hat er Selbstmord begangen.
In der Folge werde ich hier auf meinem Blog die mir als Kopien vorliegenden Originaldokumente in diesem Fall teilweise veröffentlichen, die etwas ganz anderes belegen, als die „offizielle“ Version.
Niederschrift des Landeskriminalamt Burgenland vom 27.08.2006
Zum dritten Mal wird Ischtar A. von Polizeibeamten zu Hause aufgesucht und befragt. Vor allem der Umstand, dass die Schülerin weiterhin bei »zwei« Tätern bleibt, die sie bei Natascha Kampuschs Entführung gesehen hat, wird erneut hinterfragt.
Doch wieder erklärt Ischtar A. (S. 1): »Ich gebe an, dass ich im Rahmen meiner Beobachtungen des damaligen Fluchtfahrzeuges 2 Personen gesehen habe. Beide Personen saßen vorne. Einer am Fahrersitz, einer beifahrerseitig. Die ganze Sache habe ich allerdings bereits im Rahmen meiner oftmaligen Einvernahmen genauestens angegeben«.
Erneut beschreibt sie die Täter (S. 1): »Den Täter kann ich anhand der Bilder eindeutig als damaligen Beifahrer identifizieren (gemeint ist Wolfgang Priklopil/d.A.). Die Person vom Fahrersitz hatte ganz kurze Haare, eine Stoppelglatze.«
Und weiter bekräftigt Ischtar A. (S. 2): »(…) ich bin mir trotzdem sicher, dass eine zweite Person dabei war (…) Auch wenn mir gesagt wird, dass Natascha Kampusch aussagt, dass nur eine Person die Entführung gemacht hat, bin ich mir sicher, dass in dem Bus, welchen ich gesehen habe, 2 Personen gesessen sind. Priklopil habe ich eindeutig erkannt, zur zweiten Person habe ich bereits PersBeschreibung (Personenbeschreibung/d.A) abgegeben. Dezidiert schließe ich aus, dass Priklopil alleine in den von mir gesehenen Bus war.«
Aktenvermerk des Landespolizeikommando Burgenland (Landeskriminalamt) vom 31.08.2006
Der Aktenvermerk des Landeskriminalabtes beschreibt die Rekonstruktion der Entführung der Natascha Kampusch durch Ermittlungsbeamte vor Ort. So stellt sich die Frage, warum erst über acht Jahre später eine solche durchgeführt wurde?
Anwesend dabei auch die einzige Tatzeugin, Ischtar A., die nach wie vor bei der Behauptung bleibt, zwei Täter gesehen zu haben.
FORTSETZUNG FOLGT MIT WEITEREN VERÖFFENTLICHUNGEN VON DOKUMENTEN…
DENKEN SIE IMMER DARAN:
SIE HABEN EIN RECHT AUF DIE WAHRHEIT!
Ihr und euer
GUIDO GRANDT
„Für Deutschlands Zukunft, für unsere Demokratie und Kultur ist heute nichts wichtiger als ein Klima offener und breiter Meinungsfreiheit. Sie ist das Fundament der Demokratie. Wir müssen uns vor einer Bedrückung durch die allzu mächtige Political Correctness schützen (…) Nur in offener Meinungsfreiheit, die auch extreme Abweichungen toleriert und dann im politischen Streit austrägt, erwachsen Mut und Kreativität.“
Klaus von Dohnanyi (SPD)
In eigener Sache:
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Herzlichen Dank!
Weitere Hintergrundinformationen zum Fall Natascha Kampusch hier: