GEHEIMBUND UND JUDENHASS
Alexandra Robbins ist auch dem Gerücht nachgegangen, der Geheimbund wäre antisemitisch: „Ich konnte keine eindeutigen Beweise dafür finden, dass Skull and Bones als Organisation zu irgendeinem Zeitpunkt Antisemitismus predigte, aber es gibt hinreichend Belege dafür, dass einzelne Geheimbundmitglieder Juden verachteten.“
Einige von ihnen haben eine „Quote“ bei der Immatrikulation von Juden gefordert. Und ihren „Judenhass“ unumwunden zugegeben. So schreibt Farewell Knapp (Eintritt 1916) in seinem Tagebuch: „Ich habe eine Abneigung gegen die Juden, deshalb bin ich für diese Art von Diskriminierung…Die Menschen sind nicht gleich…Habe das Gefühl die Endlösung des Judenproblems liegt beim Ku Klux Klan. Denke, die sind ziemlich gut.“[17]
Und weiter schreibt Robbins: „Der Geheimbund hatte seine Mitglieder auch nicht ausdrücklich aufgefordert, Adolf Hitler zu helfen, obwohl Hitlers Finanzexperte drei Millionen Dollar bei der Union Banking Corporation versteckte, einer Bank, bei der Prescott Bush einer der sieben Direktoren war.“[18]
FRAUENDISKRIMINIERUNG UND HOCHZEITSITUALE
Aber auch Frauen kommen bei diesem Geheimbund in der Regel nicht gut weg. Erst seit 1991 werden sie überhaupt aufgenommen. Für viele Bonesmen sind Frauen nur „Menschen, die man am Wochenende sieht und Cocktailkleider tragen“ und die Atmosphäre kann man durchaus als sexistisch bezeichnen, wie Alexandra Robbins weiter meint. Noch 1988 lässt Bones-Mitglied George Bush verlauten, dass er nicht unbedingt geneigt sei, Frauen in den Geheimbund aufzunehmen![19]
Im Tagebuch des Bones-Antisemiten Farewell Knapp liegt ein Brief von Mitglied H. Phelps Putnam über Knapps Hochzeitszeremonie von Skull & Bones mit Hen Bayne am 23. Juni 1923: „…ich fand, es war eine der schönsten Hochzeiten. Und der B____-Teil hat mir ganz besonders gefallen – Hen war genau die Richtige dafür und hat gezeigt, dass sie genau das Richtige fühlte und dass es ihr höchst angenehm war – und es gibt verdammt wenig Mädchen, die so was ordentlich über die Bühne bringen.“[20]
In Alexandra Robbins Buch wird ausgelassen, um was für einen „Teil“ der Zeremonie es sich handelt. Es ist aber eine geheime Zeremonie, abseits der anderen Gäste. Allerdings lässt es die Vermutung zu, dass es sich dabei um ein Hochzeitsritual handelt, das in einigen Logen ebenfalls vollzogen wird, bei dem die Frau allen Mitgliedern „zu willen“ sein muss.
In den sechziger Jahren ist es der Schwester einer „Skull & Bones“-Braut gelungen heimlich eine Hochzeitszeremonie zu beobachten. Niemand durfte dabei sein außer den Mitgliedern. Abgehalten wurde sie in einer Scheune. Die Mitglieder trugen schwarze Kapuzenroben, intonierten Gesänge in eigenartigen Sprachen, schwenkten einen Gegenstand wie ein Stock (ein Phallussymbol?) über einem Sarg und sprachen von Geistern.
„Es war wirklich unheimlich,“ berichtet die Augenzeugin. „Wie ein Ritual – es hatte beinahe etwas Heidnisches. Sie beteuerten, sollte einer von ihnen in Schwierigkeiten geraten, kämen sie ihrem Bruder zu Hilfe – auch finanziell. Sie legten besonderes Gewicht auf diesen Schwur, immer für ihren Bruder da zu sein.“[21]
Auch diese Beschreibung erinnert fast haargenau an okkult-satanistisch abgehaltene „mystische Hochzeiten“, bei denen die Mitglieder ebenfalls mit Roben vermummt sind und in fremden Sprachen ihre Zeremonie abhalten.
KINDEROPFER IM MITHRAS-KULT
So ist der Geheimorden, ich wiederhole mich, in dem der ehemals „mächtigste Mann der Welt“, der amerikanische Präsident George W. Bush, Mitglied war und wohl auch noch ist („Du kannst bei Skull and Bones nicht aussteigen. Du bist Mitglied auf Lebenszeit.“[22]), mehr als anrüchig mit seinem okkulten, antisemitischen und frauenfeindlichen Gedankengut.
Einem Orden, dessen Rituale auch aus dem Mithras-Kult entlehnt sind, wie ein Informant in den Siebziger Jahren dem Journalisten Ron Rosenbaum erzählt.[23] Dies ist in soweit interessant, weil auch in okkult-satanistischen Kreisen Rituale zu Ehren Mithras abgehalten werden.
Bei diesem aus dem Orient stammenden Kult sollen auch Menschen geopfert worden sein, die Kaiser Commodus (180-192 n. Chr.) veranlasste. Aus manchen Berichten geht hervor, dass innerhalb des Mithras-Kultes auch Kinder getötet wurden, um aus ihren Eingeweiden die Zukunft zu lesen.[24]
GEHIRNWÄSCHE & UMKONDITIONIERUNG
„Skull and Bones“ – ein Orden in dem Rituale und Programm sorgfältig darauf abgestimmt werden, durch die Ausbildung der Mitglieder die Macht des Geheimbundes zu steigern, eine neue Generation von „Rittern“, von Auserwählten zu erschaffen. „Irgendwann ist die Selbstwahrnehmung eines Mitglieds so sehr mit seiner geheimen Identität verflochten, dass der Betreffende, sollte er Skull and Bones verraten oder verlassen, etwas verlieren würde, das einen Großteil seiner Selbstachtung ausmacht.“ (Robbins)[25]
Das ist nichts anderes als Gehirnwäsche, als Umkonditionierung, wie wir das aus anderen Kulten und Logen genauso kennen. Und George W. Bush hat das wohl alles durch- und mitgemacht.
GEHEIMBUND ALS „INTERNATIONALE MAFIA“
Der Ex-US-Präsident in einem Geheimorden, der, wie wir gesehen haben, Juden genauso wie Frauen verachtete (auch wenn es nur einzelne Mitglieder sein sollen).
Unglaublich und doch wahr!
Und doch warnt ein Historiker, dieser Geheimbund sei eine „internationale Mafia, jenseits aller Regeln und so gut wie unbekannt.“ Und Robbins ergänzt: „In seinem Streben nach einer neuen Weltordnung, in der die Freiheiten des Einzelnen beschnitten und die gesamte Macht in den Händen einer kleinen, aus reichen und prominenten Familien bestehenden Sekte vereint sind, ist es Skull and Bones bereits gelungen, nahezu alle wichtigen wissenschaftlichen und politischen Einrichtungen sowie Finanz-, Medien- und Regierungsinstitutionen des Landes zu unterwandern…Der winzige Club verfügt über ein Netz, das drei Mitglieder an die Spitze der Weltpolitik katapultierte.“[26] Und der sich genauso verhält wie andere Geheimbünde, wenn man ihnen auf die Schliche kommen will.
Der amerikanische Journalist Ron Rosenbaum hat dies am eigenen Leib erfahren, als er in den Siebzigern einen Artikel über „Skull & Bones“ schrieb. Ein Informant warnte ihn herumzuschnüffeln und sich in Ordensangelegenheiten zu mischen. In den Achtzigern wurde ein Autor, der ein Buch über den Geheimbund schreiben wollte, hart von den Mitgliedern bedrängt; es wurde in seine Wohnung eingebrochen und sämtliche Dokumente gestohlen.
Als Alexandra Robbins, deren Buch 2002 in den USA erschienen ist, einen Artikel über Skull & Bones für die Zeitschrift „Atlantic Monthly“ schreiben will, wird sie von einem langjährigen Mitglied gewarnt: „Wenn die Darstellung nicht positiv ausfällt, hetze ich ein paar Freunde auf Sie.“[27] Auch diese Einschüchterungen haben Methode, wie ich am eigenen Leib bestätigen kann, habe ich doch schon einige Morddrohungen aufgrund meiner Recherchen erhalten.
SKULL & BONES UND EIN RITUALMORD?
In der „Skull-and-Bones-Gruft“ liegt ein blutiges Messer in einem Glaskasten. Damit soll ein Ordens-Mitglied ermordet worden sein, das Dokumente gestohlen und gedroht hat, diese und andere Geheimnisse an die Öffentlichkeit zu bringen.[28] Etwas worüber man nicht spricht. Ein Tabu also.
Und damit wären wir beim Ritualmord. Und in den dunklen Gefilden von Geheimbünden in der okkulten und satanistischen Weltanschauung.
Quellen:
[1] vgl. James H. Hatfield: „Das Bush-Imperium – Wie George W. Bush zum Präsidenten gemacht wurde“, Bremen 2002, S. 54/Alexandra Robbins: „Bruderschaft des Todes – Skull & Bones, der Geheimorden hinter George W. Bush“, Kreuzlingen/München 2003, S. 9
[2] vgl. Alexandra Robbins: „Bruderschaft des Todes – Skull & Bones, der Geheimorden hinter George W. Bush“, Kreuzlingen/München 2003, S. 9
[3] auch unter den Namen „Bruderschaft des Todes“, „Sektion 322“, „The Order“ bekannt (vgl. Andreas von Rétyi: „Die unsichtbare Macht – Hinter den Kulissen der Geheimgesellschaften“, Rottenburg 2002, S. 190
[4] vgl. Andreas von Rétyi: „Die unsichtbare Macht – Hinter den Kulissen der Geheimgesellschaften“, Rottenburg 2002, S. 189-193/Alexandra Robbins: „Bruderschaft des Todes – Skull & Bones, der Geheimorden hinter George W. Bush“, Kreuzlingen/München 2003, S. 142, 178, 191, 203
[5] vgl. Alexandra Robbins: „Bruderschaft des Todes – Skull & Bones, der Geheimorden hinter George W. Bush“, Kreuzlingen/München 2003, S. 133, 203-205, 10, 13
[6] vgl. George W. Bush: „A Charge to Keep“, New York: Morrow, 1999, zit. nach Robbins, S. 241
[7] vgl. Alexandra Robbins: „Bruderschaft des Todes – Skull & Bones, der Geheimorden hinter George W. Bush“, Kreuzlingen/München 2003, S.112
[8] vgl. Alexandra Robbins: „Bruderschaft des Todes – Skull & Bones, der Geheimorden hinter George W. Bush“, Kreuzlingen/München 2003, S. 117-119, 181-184
[9] vgl. Alexandra Robbins: „Bruderschaft des Todes – Skull & Bones, der Geheimorden hinter George W. Bush“, Kreuzlingen/München 2003, S. 128, 129
[10] vgl. Alexandra Robbins: „Bruderschaft des Todes – Skull & Bones, der Geheimorden hinter George W. Bush“, Kreuzlingen/München 2003, S. 131
[11] vgl. Alexandra Robbins: „Bruderschaft des Todes – Skull & Bones, der Geheimorden hinter George W. Bush“, Kreuzlingen/München 2003, S. 145, 146
[12] vgl. Alexandra Robbins: „Bruderschaft des Todes – Skull & Bones, der Geheimorden hinter George W. Bush“, Kreuzlingen/München 2003, S. 146
[13] vgl. James H. Hatfield: „Das Bush-Imperium – Wie George W. Bush zum Präsidenten gemacht wurde“, Bremen 2002, S. 54
[14] vgl. Alexandra Robbins: „Bruderschaft des Todes – Skull & Bones, der Geheimorden hinter George W. Bush“, Kreuzlingen/München 2003, S. 151-155, 159-161, 11
[15] vgl. James H. Hatfield: „Das Bush-Imperium – Wie George W. Bush zum Präsidenten gemacht wurde“, Bremen 2002, S. 54, 55
[16] vgl. Alexandra Robbins: „Bruderschaft des Todes – Skull & Bones, der Geheimorden hinter George W. Bush“, Kreuzlingen/München 2003, S. 170-173
[17] vgl. Alexandra Robbins: „Bruderschaft des Todes – Skull & Bones, der Geheimorden hinter George W. Bush“, Kreuzlingen/München 2003, S. 179, 180
[18] vgl. Alexandra Robbins: „Bruderschaft des Todes – Skull & Bones, der Geheimorden hinter George W. Bush“, Kreuzlingen/München 2003, S. 236
[19] vgl. Alexandra Robbins: „Bruderschaft des Todes – Skull & Bones, der Geheimorden hinter George W. Bush“, Kreuzlingen/München 2003, S. 190, 191, 199
[20] vgl. Alexandra Robbins: „Bruderschaft des Todes – Skull & Bones, der Geheimorden hinter George W. Bush“, Kreuzlingen/München 2003, S. 195
[21] vgl. Alexandra Robbins: „Bruderschaft des Todes – Skull & Bones, der Geheimorden hinter George W. Bush“, Kreuzlingen/München 2003, S. 196, 197
[22] vgl. Alexandra Robbins: „Bruderschaft des Todes – Skull & Bones, der Geheimorden hinter George W. Bush“, Kreuzlingen/München 2003, S. 249, 250: Ein Mitglied, das aussteigen wollte, hat das der Autorin erzählt
[23] vgl. Alexandra Robbins: „Bruderschaft des Todes – Skull & Bones, der Geheimorden hinter George W. Bush“, Kreuzlingen/München 2003, S. 14
[24] vgl. Michael M. Rind: „Menschenopfer – Vom Kult der Grausamkeit“, Regensburg 1996, S. 20
[25] vgl. Alexandra Robbins: „Bruderschaft des Todes – Skull & Bones, der Geheimorden hinter George W. Bush“, Kreuzlingen/München 2003, S. 243
[26] vgl. Alexandra Robbins: „Bruderschaft des Todes – Skull & Bones, der Geheimorden hinter George W. Bush“, Kreuzlingen/München 2003, S. 10
[27] vgl. Alexandra Robbins: „Bruderschaft des Todes – Skull & Bones, der Geheimorden hinter George W. Bush“, Kreuzlingen/München 2003, S. 14-16
[28] vgl. Alexandra Robbins: „Bruderschaft des Todes – Skull & Bones, der Geheimorden hinter George W. Bush“, Kreuzlingen/München 2003, S. 15
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