Ein Kollegenbeitrag von UDO SCHULZE

(Journalist, Buchautor, Terrorismusexperte & Ex-SPD-Mitglied)


Haben sie an Himmelfahrt am Vormittag auch den Fernseher eingeschaltet? Ich hab ihn gleich wieder ausgeschaltet, denn schon beim Frühstück  hörte ich die hohe Kastratenstimme des Pfarrers und den vielstimmigen Knabenchor. Da war der Pfarrer derart verzückt, dass er nicht nur feuchte Augen bekam. Auch ohne das TV eingeschaltet zu haben, wusste ich, was kam.

Da schwadronierte er im prächtigen Gewand von Jesus, der sich im Himmel, nicht im Grabe,  turbomäßig um die eigene Achse drehte bei diesem Gesülze. Die Schau war noch nicht ganz zu Ende, da läutete man zum Gebet und murmelte seltsame Worte, die keiner so recht verstand. Das Kirchenvolk, immer weniger vertreten, in der Bank murmelte es dem „Würdenträger“ nach. Und der vergab allen, vor allem sich selbst.

Anschließend wurde geblasen und gesungen, sich verbeugt und bekreuzigt, bevor man sich – im Sinne der Armen – an die reich gedeckte Tafel setzte. Der Herr Pfarrer bekam natürlich den Ehrenplatz und mampfte mit gütigem Blick und vollen Backen in sich hinein. Wie sagte meine Oma doch immer? „Wer das Kreuz hat, segnet sich.“

Dann ging es weiter im TV und wurde noch schlimmer. Die Karlspreisverleihung in Aachen stand an. Und obwohl ernsthafte Zweifel an der Existenz Karls des Großen bestehen, feierte man dort die angebliche Einheit Europas. Unter den Augen der „Herrin“ Merkel, eines „Herrn“ Fischer und anderer zweifelhafter Politgrößen wurde dort der französische Präsi, das „Markrönchen“ auf den Schild der Tugend gehoben und mit salbungsvollen Worten geehrt. Dort gab es anschließend auch lecker vom Buffet und das ein oder andere Gläschen. So gestärkt begab man sich schließlich wieder in die herrschaftlichen Wagen und entschwand wie Christi, der gen Himmel fuhr.

Zurück blieb Deutschland mit all seinen Sorgen, mit einer unfähigen Regierung, mit tobenden und unverschämten „Gästen“, mit horrenden  Krankenkassenbeiträgen, mit verarmten, deutschen Familien,  mit islamisierten Kindergärten und Schulen, die den Schülern unter den Ärschen zusammenbrechen, mit der merkelschen Energiepolitik, die immer öfter – besonders in ländlichen Regionen – den Strom ausfallen lässt. Aber die „oberen Zehntausend“ wissen ja, was die „da unten“ zu tun, zu lassen und zu denken haben.

Die nächste Show ist dann übrigens Pfingsten, gefolgt von der Jesus-Demo an Fronleichnam.


 

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Foto: Symbolbild Pixabay.com


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Ein Gedanke zu „KOLLEGENBEITRAG: Die Himmelfahrtsshow – „Maul halten und zuhören!““
  1. Wer da noch hingeht ist selber schuld. Die ganzen scheinheiligen Veranstaltungen gehören gesprengt.
    Mankriegt nur noch das Kotzen über unsere Kirchenoberen – egal ob ev. oder kath.

    Kaiser Karl dreht sich sicher im Grab um wenn er sieht wer diesen Preis schon alles bekommen hat.

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