Leah Sublime,

Göttin über mir!

Schlange des Schleims

Alostrael, liebe mich!

Unser Herr, der Teufel

Erfreut sich des Festes.

Tritt mit deinem Fuß

Mein Herz, bis es weh tut!

Aleister Crowley

 

An dieser Stelle ist es unerlässlich, auf den »Propheten« des Neo-Satanismus, Aleister Crowley, zurückzukommen, mit dem ich mich in Band 1 (Kapitel 3: Aleister Crowley und der Neo-Satanismus) meiner Hardcore-Kinder-Satanismus-Reihe ausführlich auseinandergesetzt habe.

Man sollte meinen, dass der veritable Kriminelle und Schreibtischtäter längst im Giftschrank des Geisteslebens verschwunden sein müsste, dort, wo faschistische, antisemitische, rassistische und andere Menschheitsverführer am besten aufgehoben sind.

Aber Crowley übt nach wie vor eine eigentümliche Faszination, gemixt aus Abscheu und Bewunderung aus. Vielleicht liegt es mitunter an einer seiner Anschauungen: »Alles liegt im Geschlechtlichen. Und wir können zu Gott (damit meinte er natürlich nicht den christlichen Gott/d.A.) nur durch erotische Weihe gelangen. Der Tod des Gerechten erfolgt im Orgasmus.« 

Besonders manche Möchtegern-Jungianer, also Schüler des Schweizer Psychologen C.G.Jung, die sich mit den »im kollektiven Unterbewusstsein gegenwärtigen Archetypen« befassen, wissen nicht recht, was sie von dem monströsen Magier halten sollen. Dabei ist lebensgeschichtlich wohl längst der Nachweis geführt, was Crowley von Kindern hielt und wie er sie in seine magische Anschauung »integrierte«.

Der Crowley-Vertraute und spätere Biograph des »Meisters«, John Symonds, merkte zur »Kindererziehung« in Crowleys »Thelema«-Kloster auf Sizilien an: »Man beobachtete die Kinder der Abtei genau, um zu sehen, zu welcher Art von Bürgern sie sich entwickeln würden. Man ließ sie ihren eigenen Weg oder ihren eigenen Wahren Willen finden (…)«


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In seiner Autobiographie Confessions – Die Bekenntnisse des Aleister Crowley, die auf Deutsch in zwei Bänden erschienen ist, schreibt das »Tier 666« über die Erziehung zweier Knaben, die sich zeitweilig bei ihm in der Abtei Cefalu auf Sizilien aufhielten:

»Meine erste praktische Schwierigkeit bestand darin, sie (die Knaben/d.A.) von ihrem mangelnden Selbstvertrauen zu befreien. Ich musste den Ödipus-Komplex auflösen. Ich musste die falsche und verderbenbringende Verbindung zwischen Mutter und Sohn zerstören.«

Dabei vergaß Crowley nicht zu betonen, dass ein Kind »zweifelsohne eine Frau, die sich um es kümmert« braucht, aber eben nicht jene Mutter.

Seine weiteren »Erziehungsmaßnahmen«: »Wenn ein Kind Aufmerksamkeit verlangte, bestand ich auf einem Geist der Kameradschaft mit fast männlicher Färbung. Wenn eine Wunde zu versorgen war, durfte es kein mitfühlendes Gejammer geben. Das Kind durfte nicht wimmern und seine Würde verletzen.«

Auch wurde Crowley nicht müde zu erwähnen, dass er und seine Anhänger ihre Rechte respektierten, sich aber an die Regeln der Abtei hielten. Gleich darauf relativierte er alles wieder und zeigte sein wahres Gesicht: »Gröber noch mussten wir verstehen, dass wir unsere Liebe, da wir den Göttern auserwählt worden waren, ihr Werk auf Erden zu vollbringen, nicht für irgendein einzelnes Kind verschwenden durften. Die Rasse der Menschen ist unser wirklicher Abkömmling, gezeugt durch mein Wort Thelema (…)«

Welches Ergebnis eine solche Crowleysche »Erziehung« hervorbrachte, weiß sein Vertrauter John Symonds zu berichten: »Wenn man Alma Hirsig (Marion Dockerill), glauben kann, fanden die zwei kleinen Buben Hansi und Howard, die in der Abtei herumrannten und ihren Wahren Willen suchten, diesen niemals (…) Von Leahs Kind erzählt sie: ‚Mit fünf Jahren schon fing er zu rauchen an und wurde so süchtig, dass man ihn niemals ohne Zigarette sah. Obwohl er die meiste Zeit im Freien verbrachte, wurde er schwach, krank und in der Entwicklung gehindert. ‚Lasst mich allein!‘ schrie er und drohte mit einem Stock. ‚Wisst ihr nicht, das ich Das Tier Nummer Zwei bin und euch zerschmettern kann? Ja, das werde ich auch tun! Ich werde euch ins Meer werfen. Ich bereite mich vor, Das Große Tier der Apokalypse zu werden, und wenn Crowley stirbt, werde ich die ganze Welt kaputtreißen.‘«

So viel also zu den Resultaten der »Erziehung« des Meisters, wenn Kinder nach seinem Duktus ihren »wahren Willen« suchen! Eigentlich aber war Crowley extrem kinderfeindlich: Er schickte sie nach draußen und sie mussten mit den Frauen in einem separaten Gebäude schlafen. So starb eines der Kinder, nämlich seine Tochter, halbjährig und ohne ärztliche Betreuung!

John Symonds wusste jedoch noch mehr Abartiges zu berichten: »Es war den Kindern freigestellt, den Sexualriten der neuen Religion beizuwohnen. Tatsächlich waren sie privilegierte Zuschauer, da Crowley meinte, dass dies es dem Kind erleichtern würde, die Schwierigkeiten der ‚Unterdrückung‘ zu umgehen (…)«

Die preisgekrönte Autorin Ulla Fröhling, deren Buch Vater unser in der Hölle Auslöser mehrerer Untersuchungen zu okkulten Verbrechen in Deutschland initiierte, meint diesbezüglich: »Crowley (…) experimentierte mit Drogen, Magie, Sexualriten – die auch Kinder einschlossen (…)«

Und auch Crowleys Schriften sind in dieser Hinsicht höchst aufschlussreich. Schon die Überschrift zum 69. Kapitel seines Buches The Book of Lies lässt bei einigem Hintergrundwissen über die Bedeutungsnuancen der Crowleyschen Sprache aufhorchen: »Little Children love one another!«

Weiter postuliert Crowley in seinem Liber al vel Legis das, was zum höchst fragwürdigen Gemeinplatz einer inzwischen ergrauten sexuellen Revolution wurde:

»… dass alle Kinder, vom Säuglingsalter an, daran gewöhnt werden sollen, Zeugen jeder Art des sexuellen Aktes zu sein, wie auch des Prozesses der Geburt. Damit nicht Falschheit ihre Geister vernebele und ein Geheimnis sie verwirre, denn diese Fehler können sonst das Wachstum ihres unbewussten Systems des Seelensymbolismus vereiteln und fehlleiten«.

Der Autor und Anwalt Andreas Huettl erklärt dazu: »An einigen Sexutopien Crowleys gibt es allerdings nichts zu interpretieren. Hier ist der Wortlaut so klar und eindeutig, dass er weder Auslegung bedarf, noch einer solchen überhaupt zugänglich ist. Insbesondere wenn sie sich in der Kommentierung zum Liber AL (gemeint ist Crowleys Liber AL vel legis – Das Buch des Gesetzes/d.A.) wiederfinden, wie jene Passagen, nach denen die Kinder beim Geschlechtsverkehr der Eltern dabei sein sollen.«

Kurzum: Crowley vertrat eine grenzenlose sexuelle Libertinage (moralische Freizügigkeit/Zügellosigkeit): »(…) wann, wo und mit wem ihr wollt.«

FORTSETZUNG FOLGT!


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Quellen:. „Okkultismus: Leah Sublime – warum das obszönste Werk der Literatur eine Schweizer Lehrerin besingt“ in: stern.de v. 20. Februar 2022 (https://www.stern.de/panorama/wissen/leah-sublime—warum-das-obszoenste-werk-der-literatur-eine-schweizer-lehrerin-besingt-31633146.html)///„Magical Diary of Leah Hirsig 1924“ (https://de.scribd.com/document/61315689/32970466-Magical-Diary-of-Leah-Hirsig-1924)/ZUgriff: 20.03.22///Vgl. Martha Schalleck: Rotkäppchens Schweigen – Die Tricks der Kindesmissbraucher und ihrer Helfer, Freiburg i. B., 2006, S. 87///John Symonds: Aleister Crowley – Das Tier 666, Basel 1983, S. 359///Confessions 2 – Die Bekenntnisse des Aleister Crowley (übersetzt von Marcus M. Jungkurth), Bergen/Dumme 1993, S. 511///John Symonds: Aleister Crowley – Das Tier 666, Basel 1983, S. 359///Vgl. Andreas Huettl/Peter-R. König: SATAN – Jünger, Jäger und Justiz, Großpösna 2006, S. 284, 285///John Symonds: Aleister Crowley – Das Tier 666, Basel 1983, S. 359///Ulla Fröhling: Vater unser in der Hölle, Bergisch Gladbach 2008, S. 286, 287 (sowie „Über die Autorin“, S. 2)///Vgl. Grandt, G./Grandt, M: Schwarzbuch Satanismus – Innenansicht eines religiösen Wahnsystems, Augsburg 1995, S. 113 sowie: „Realm Ov Khaos“ (https://realmovkhaos.tumblr.com/post/56510223618/little-children-love-one-another-aleister)/Zugriff: 03.06.2021)///Aleister Crowley: Liber Al vel Legis – Das Buch des Gesetzes (mit Kommentaren von M.D.Eschner), Clenze 1985, S. 149///Vgl. Andreas Huettl/Peter-R. König: SATAN – Jünger, Jäger und Justiz, Großpösna 2006, S. 290, 291///Aleister Crowley: Liber Al vel Legis – Das Buch des Gesetzes (mit Kommentaren von M.D.Eschner), Clenze 1985, S. 145


 

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Foto: Aleister Crowley 1929 (Fotoquelle: https://www.pinterest.fr/pin/670614200742066627///https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Aleister_Crowley_-_1929.jpg) und: LIBER XV Gnosticae Catholicae Canon Missae (Archiv Grandt)


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