EIN KOLLEGENBEITRAG von OLIVER GREYF (investigativer Journalist)
(Hinweis, noch mehr als ohnehin verweise ich darauf, dass der Inhalt dieses Abschnittes gemäß den Aussagen der Opfer bzw. Zeugen verfasst wurde.
Dies betrifft nicht nur das Aktenmaterial direkt (welches dokumentativ eingefügt ist), sondern auch das von mir Geschriebene.
Bitte bilden Sie sich Ihre eigene Meinung, ob Sie das Gesagte für glaubwürdig erachten oder nicht).
Die toten Zeugen
So wie im Dutroux-Komplex insgesamt, gab es auch im Fall von van Hees ein reges Zeugensterben. Über die meisten Toten und die genauen Umstände ihres Ablebens ist relativ wenig bekannt, anders sieht es im Fall von Marc D. aus. Am 1.August 1986 starb Marc D., ein Freund von Christine, an einer Überdosis Drogen. Personen aus seinem Umfeld sagten jedoch aus, D. sei ermordet worden, weil er über die Hintergründe des Mordes an Christine van Hees bescheid wusste.
ANHÖRUNG von L. Marc = COCO 09/04/97
(….) Er hat gehört, dass Marc D. gestorben ist, weil er zu viel wusste. (….)
Weitere Personen, die im Verfahren von 1984 auftauchten, aber 1997 nicht mehr am leben waren (die genannten Personen waren meist um die 20 als die Tat geschah)
OLIVER GREYF: Das DUTROUX-Netzwerk & der Mordfall Christine van Hees (1)
OLIVER GREYF: Das DUTROUX-Netzwerk & der Mordfall Christine van Hees (2)
OLIVER GREYF: Das DUTROUX-Netzwerk & der Mordfall Christine van Hees (3)
OLIVER GREYF: Das DUTROUX-Netzwerk & der Mordfall Christine van Hees (4)
24/3/97 LISTE DER VERSTORBENEN PERSONEN (1. Verfahren)
Liste der Personen, die im ersten Verfahren auftauchten und seitdem verstorben sind;
C. Muriel (Mücke)
D. Marc (Clochard) (starb 1986 im Alter von 21 Jahren)
B. Patrick (Besitzer des MY PLACE)
B. Vincent (gab an, einer der Mörder zu sein)
D. Thierry (Pyramide)
D. Stéphane (besuchte das POSEIDON)
D. Rosy (besuchte die Galerie Agora)
L. Céline (verkehrte mit Punks)
+ Muriel L. (zum Zeitpunkt der Tat 17 Jahre alt)
Der falsche Täter
Mitte September 1984 meldet sich ein drogensüchtiger Punker namens Serge C. bei der Polizei, er bekennt sich zum Mord an van Hees und legt ein „Geständnis“ ab. Nur wenige Wochen später widerruft er selbiges, und behauptet, er habe sich alles nur ausgedacht.
Zwei Monate später meldet sich die Großmutter von Serge C. und sagt aus, ein Rechtsanwalt habe ihr gesagt, dass ihr Enkel von der Polizei unter Drogen gesetzt wurde und ihm seine Aussage diktiert wurde. Im Januar 1985 legt Serge C. erneut ein Geständnis ab, spricht diesmal aber von einer Schwarzen Messe, bei der van Hees geopfert wurde.
Anmerkung: Wurde er von den Ermittlern zu dieser Änderung der Aussage bzgl. des Tatherganges und Tathintergrundes genötigt, weil bekannt wurde, dass einzelne Aspekte der Ermordung von van Hees auf einen okkulten Charakter schließen lassen können und sie vor der Tat ihr Interesse an Sekten und artverwandten Themen äußerte?
Kurz nach (ggf. sogar während) der neuerlichen Aussage von Serge C. erleidet der leitende Untersuchungsrichter Michel E. einen Herzinfarkt gefolgt von einem Nervenzusammenbruch.
Im Juni 1985 zieht Serge C. seine letzte Aussage wieder zurück. Kurz darauf gibt Untersuchungsrichter E. den Fall ab, sein Nachfolger ist der unerfahrene Jean-Claude V.
Im Juni 1987 wird Serge C. freigelassen, und reicht Klage beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ein, da er sich von der belgischen Justiz ungerecht behandelt sieht (der Klage wurde statt gegeben und Serge C. wurde wegen des Gefängnisaufenthaltes entschädigt).
Seine Anwälte, die ihm in dem Prozess vertreten sind Didier D. und Jean-Paul D.
Rein „zufällig“ handelt es sich bei Didier D. um den späteren Anwalt von Marc Dutroux! [126]
Ebenso ist es sicher Zufall, dass sein anderer Anwalt selber beschuldigt wurde, Teil des Missbrauchsnetzwerk von Dutroux und Nihoul zu sein.
Einen Zusammenhang zwischen dem Mord an van Hees und dem Mörder von Loubna B., Patrick Derochette, legen verschiedene Zeugenaussagen nahe (siehe Chronik-Eintrag 5.August 1992).
Zum Abschluss: Der Fall Christine van Hees gilt bis heute als ungeklärt, die Aussagen von X1 u.a. führten nicht zur Verurteilung der Täter.
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