1921 wurden die Reparationen auf gigantische 269 Milliarden Goldmark in 42 ansteigenden Jahresraten festgelegt. Die Reichsregierung protestierte erfolglos dagegen.

Dennoch wurde auf der Londoner Konferenz im Mai 1921 von den sogenannten Ententemächten (USA, Großbritannien, Frankreich, Italien) eine Reparationssumme von insgesamt 132 Milliarden Goldmark vorgeschrieben.

Natürlich konnte Deutschland diese Verpflichtungen nicht erfüllen, die Wirtschaft zerfiel fortschreitend, gleichwohl die Währung.

Abb.: Vor dem Reichstagsgebäude finden Demonstrationen gegen den Versailler Friedensvertrag statt (15. Mai 1919)

(Fotoquelle: https://www.bpb.de/izpb/55958/kampf-um-die-republik-1919-1923) (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mass_demonstration_in_front_of_the_Reichstag_against_the_Treaty_of_Versailles.jpg)

Dazu schreibt der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages (Fachbereich WD 1: Geschichte, Zeitgeschichte und Politik) im Juni 2006:

»Die vom Deutschen Reich zu erbringenden Reparationen stellten die Reichsregierungen innen- und außenpolitisch vor beträchtliche Herausforderungen. Ihr Ziel war es, durch eine Revisionspolitik kurz- und mittelfristig die Reduzierung der Reparationen und längerfristig deren Einstellung bei den Alliierten zu erreichen. Anfänglich versuchten sie dabei im Rahmen einer ‚Erfüllungspolitik‘ die Unerfüllbarkeit der alliierten Reparationsforderungen nachzuweisen. Das Hauptziel deutscher Außenpolitik in der Weimarer Republik war die Revision des Versailler Vertrages insgesamt.«

»DEUTSCHLANDS BESTRAFUNG!« – So hoch waren die Reparationen an die Alliierten wirklich! (1)

Und: »Die außenpolitische Auseinandersetzung um Reparationsleistungen eskalierte schließlich zwischen Deutschland und Frankreich in der Besetzung des Ruhrgebietes durch französische und belgische Truppen, die unter Hinweis auf angeblich unvollständige deutsche Reparationsleistungen im Januar 1923 erfolgte. Die Reichsregierung versuchte ihr durch eine Politik des passiven Widerstandes zu begegnen. Letzterer wurde durch eine starke Ankurbelung der Geldproduktion finanziert, was eine Hyperinflation im Deutschen Reich zu Folge hatte. Die rasante Geldentwertung, die zahlreiche private Vermögen und Ersparnisse in Deutschland vernichtete, konnte erst durch eine Währungsreform im November 1923 – mit der eine neue Währungsordnung in Kraft trat – erfolgreich beendet werden.«


Tabu-Fakten 2. Weltkrieg Band 1: ebook >>>ERHÄLTLICH!/Band 1: Printbuch >>> ERHÄLTLICH!
Tabu-Fakten 2. Weltkrieg Band 2: ebook >>>ERHÄLTLICH!/Band 2: Printbuch >>> ERHÄLTLICH!
Hitler Absurd: ebook >>>ERHÄLTLICH!/ Printbuch >>> ERHÄLTLICH!
Tabu-Fakten Preußen: Printbuch >>> ERHÄLTLICH!
Taboo Facts World War II: Print bei Amazon >>> ERHÄLTLICH!/ebook bei Amazon >>> ERHÄLTLICH!
Mordkomplott Sarajewo 1914: Print bei Amazon >>> ERHÄLTLICH!

1924 wurden im sogenannten Dawes-Plan versucht, die Reparationszahlungen an die Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft auf eine jährliche Höhe von 2,5 Milliarden Reichsmark festzulegen, was immer noch zu hoch war. 1929 folgte der Young-Plan, der die deutschen Verpflichtungen auf jährlich 2 Milliarden Reichsmark für 27 Jahre bestimmte. Infolge der Weltwirtschaftskrise wurde natürlich auch Deutschland zahlungsunfähig.

Im Hoover-Moratorium von 1931 und auf der Konferenz von Lausanne 1932 wurde weiteres festgelegt. Erneut zitiere ich den Wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestages (Fachbereich WD 1: Geschichte, Zeitgeschichte und Politik):

»Vor dem Hintergrund der Ende der 1920er Jahre ausgebrochenen Weltwirtschaftskrise, in deren Folge es auch in Deutschland unter anderem zu einem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit, einem deutlichen Rückgang der Produktion, einer Krise der Banken und einer Verschärfung der Finanzsituation der öffentlichen Haushalte kam, wurden mit dem ‚Hoover-Moratorium‘ vom 20. Juni 1931 alle internationalen Zahlungsverpflichtungen ausgesetzt und die deutschen Reparationen für ein Jahr gestundet. Mit dem Abkommen von Lausanne vom 9. Juli 1932 wurden nicht nur die Bestimmungen des ‚Young-Plans‘ aufgehoben, sondern faktisch auch das Ende der deutschen Reparationsverpflichtungen beschlossen. Den Deutschen wurde auf der Konferenz ein Ende aller Reparationsleistungen gegen eine letztmalige Einmalzahlung von drei Milliarden Goldmark angeboten.«

Und: »Zu einer Verwirklichung des Abkommen bzw. zur Leistung der Abschlusszahlung von deutscher Seite kam es aber nicht mehr. Allerdings standen die ‚Dawes-Anleihe‘ sowie die ‚Young-Anleihe‘, die als Anschubfinanzierungen für deutsche Reparationszahlungen gedient hatten, in keinem unmittelbaren Zusammenhang zu den Reparationsregelungen nach dem Ersten Weltkrieg. Sie fielen nicht unter den Reparationsstopp der Lausanner Konferenz vom Juli 1932, da es sich bei ihnen um finanzielle Verpflichtungen des Deutschen Reiches gegenüber privaten Gläubigern aus diversen Ländern gehandelt hatte.«

Franz von Papen erreichte 1932 die diesbezügliche Schlusszahlung von 3 Milliarden Reichsmark. Hitler hingegen lehnte später die Zahlung von Reparationen ab … 

Der britische Premierminister David Lloyd George (1863-1945) ersah selbst die Gefahr, die sich aus diesem Versailler Vertrag für den Frieden ergab. In einer Denkschrift vom 26. März 1919 schrieb er folgerichtig: »Sie mögen Deutschland seiner Kolonien berauben, seine Rüstungen zu einer bloßen Polizeimacht und seine Flotte zu einer Macht fünften Grades herabsetzen. Es ist schließlich alles gleich, wenn es sich im Frieden von 1919 ungerecht behandelt fühlt, wird es Mittel finden, um an seinen Besiegern Rache zu nehmen (…) Unsere Bedingungen dürfen hart, sogar erbarmungslos sein, aber gleichzeitig können sie so gerecht sein, dass ein Land, dem sie auferlegt werden, in seinem Herzen fühlen wird, dass es kein Recht zur Klage hat. Aber Ungerechtigkeit und Anmaßung, ausgespielt in der Stunde des Triumphes, werden nie vergessen und vergeben werden. Aus diesem Grunde bin ich auf das Schärfste dagegen, mehr Deutsche, als unerlässlich nötig ist, der deutschen Herrschaft zu entziehen, um sie einer anderen Nation zu unterstellen.«

Weiter: »Ich kann kaum eine stärkere Ursache für einen künftigen Krieg erblicken, als dass das deutsche Volk, das sich zweifellos als eine der kraftvollsten und mächtigsten Rassen der Welt erwiesen hat, rings von einer Anzahl kleinerer Staaten umgeben werden soll, von denen viele aus Völkern bestehen, die noch nie vorher eine selbständige Regierung aufgestellt haben, aber jedes breite Massen von Deutschen umschließt, die die Vereinigung mit ihrem Heimatland fordern.« Und: »Der Vorschlag der polnischen Kommission, 2 100 000 Deutsche der Aufsicht eines Volkes von anderer Religion zu unterstellen, das noch nie im Laufe seiner Geschichte die Fähigkeit zur Selbstregierung bewiesen hat, muss meiner Beurteilung nach früher oder später zu einem neuen Krieg in Osteuropa führen (…) Von jedem Standpunkt aus, will mir daher scheinen, müssen wir uns bemühen, eine Ordnung des Friedens zu entwerfen, als wären wir unparteiische Schiedsrichter, die die Leidenschaften des Krieges vergessen haben.«


Printbuch hier >>> ERHÄLTLICH!

ebook hier >>> ERHÄLTLICH!


David Lloyd George mahnende Worte sollten sich nur zwanzig Jahre später auf eine unheilvolle Weise erfüllen. Der Versailler Vertrag wurde in Deutschland von fast allen als ungerecht empfunden und eigentlich von nahezu allen politischen Kräften abgelehnt. So ermöglichte er auch den Nationalsozialisten, die Massen im Kampf gegen diese historische »Ungerechtigkeit« zu mobilisieren.

Der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages (Fachbereich WD 1: Geschichte, Zeitgeschichte und Politik: »Die nationalsozialistische Reichsregierung stellte dennoch bereits im Jahr 1934 ungeachtet aller vom Deutschen Reich eingegangenen Verpflichtungen den Zinsdienst aus beiden Anleihen für fast alle Tranchen im Jahr 1934 ein. Gemessen an der ursprünglich für Deutschland von den alliierten Siegermächten nach Ende des Ersten Weltkrieges vorgegebenen Reparationssumme, ist bis zum Juli 1932, als auf der Reparationskonferenz von Lausanne das faktische Ende der deutschen Reparationsleistungen beschlossen wurde, tatsächlich ein Teilbetrag davon gezahlt worden. Allerdings ist sich die historische Forschung bis heute nicht darüber einig, wie viele Reparationen Deutschland bis zum Ende der Weimarer Republik tatsächlich gezahlt hat. Einige Schätzungen gehen von einer Summe in Höhe von rund 25 Milliarden Goldmark (Deutsches Historisches Museum 2008c) aus.«

Weiter: »Auch wenn die Reparationszahlungen im historischen Rückblick für die Weimarer Republik finanz- und wirtschaftspolitisch eine bedingte Belastung darstellten, führten sie innenpolitisch – insbesondere in der Auseinandersetzung der demokratischen Parteien und der von ihnen getragenen Reichsregierungen mit den antidemokratischen Kräften der extremen politischen Rechten – zu einer ernsthaften Belastungsprobe für die erste deutsche Republik. Die Reparationsfrage und mit ihr die Kriegschuldfrage wurde nach 1918 von der extremen Rechten neben der so genannten ‚Dolchstoßlegende‘ (eine Verschwörungstherorie, die die Schuld der militärischen Niederlage des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg u.a. der Sozialdemokratie und dem »bolschewistischen Judentum« gibt/GG) als zentrales Instrument zur innenpolitischen Mobilisierung der antidemokratischen Kräfte und zur Bekämpfung der Weimarer Republik verwendet.«

Und: »Dabei verschwiegen sie bewusst, dass im selben Zeitraum, in dem Deutschland die von ihnen angeprangerten Reparationsraten in Milliardenhöhe entrichtete, im Rahmen von verschiedenen öffentlichen und privaten Anleihen hohe Summen ausländischen Kapitals nach Deutschland flossen und dort wichtige wirtschaftliche Impulse auslösten.«

FORTSETZUNG FOLGT!


LESEN SIE ERGÄNZEND DAZU:

Print bei Amazon >>> ERHÄLTLICH!

ebook bei Amazon >>> ERHÄLTLICH!

Print bei Amazon >>> ERHÄLTLICH!

ebook bei Amazon >>> ERHÄLTLICH!

Bei Amazon >>> ERHÄLTLICH!

Printbuch hier >>> ERHÄLTLICH!

ebook hier >>> ERHÄLTLICH!

Bei Amazon >>> ERHÄLTLICH!




 


Foto:Keystone View Company/// URL des Missouri History Museum : http://images.mohistory.org/image/ACF79768-D2D9-C379-3061-39D9159B4FEC/original.jpg
Galerie: http://collections.mohistory.org/resource/230832 (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:%22Leaving_Palace_of_Versailles.%22.jpg)


Sozialkritisch – couragiert – investigativ – jenseits des Mainstream-Journalismus – spannende, ungewöhnliche + schockierende Belletristik

Mein YouTube-Kanal (anklicken!)

Mein Bitchute-Kanal (um der YouTube-Zensur zu entgehen) (anklicken!)

Gettr: https://gettr.com/user/guidograndt

Telegram: https://t.me/GrandtGuido

      TikTok: https://www.tiktok.com/@guidograndt


DENKEN SIE IMMER DARAN: SIE HABEN EIN RECHT AUF DIE WAHRHEIT!


Rechtlicher Hinweis: 


Kollegen/Gastbeiträge: Die Meinung des Autors/Ansprechpartners kann von der Meinung der Blogbetreibers abweichen. Grundgesetz Artikel 5 Absatz 1 und 3 (1) „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.“


Der Autor übernimmt keinerlei Haftung für Schäden, die durch falsche Schlussfolgerungen jeglicher Art aus diesem Artikel entstehen könnten. Die in dem Artikel weitergegebenen Informationen beruhen auf einer intensiven Recherche – trotz dieser Bemühung können Fehler auftreten. Der Autor schließt Haftungsansprüche jeglicher Art aus.

2 Gedanken zu „»DEUTSCHLANDS BESTRAFUNG!« – So hoch waren die Reparationen an die Alliierten wirklich! (2)“
  1. Deutschland wird doch schon ewig durch die üblichen Länder ausgebeutet bis zum geht nicht mehr. Und unsere Politik spielt mit. Es ist zum kotzen.
    Diese Vollpfosten reden noch von unseren „Freunden“. Mir kommt das Mittagessen hoch.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert