Ferien, Sonne, Palmen und Meer: Frauen glauben an die große Urlaubsliebe, an echte Gefühle und Leidenschaft. Doch oft wird dieser Traum zum wahren Albtraum. Denn „Gefühlsgangster“ lauern auf ihre ahnungslosen Opfer, denen es nur um zwei Dinge geht: Um das Geld der Touristinnen oder eine Hochzeit mit ihnen, um sich eine Aufenthaltsgenehmigung für Europa zu ergaunern. Ganz nach dem Motto: „Wir erobern dein Herz und räumen dein Konto!“ Schon vor Jahren habe ich mich mit Kollegen nach Ostafrika aufgemacht, um das System der „Liebesmafia“ zu dokumentieren und die Tricks der Beznesser vor versteckter Kamera aufzuzeigen. Dabei sprachen wir mit Opfern und Tätern.
TEIL 2:
Vor Ort – auf der Spur der afrikanischen »Liebesmafia« (1) (VIDEOS)
Beim romantischen Rendezvous unter Palmen und sanftem Meeresrauschen horcht der nette Ago Betty zunächst mal aus: „Woher kommst du aus Deutschland? Was arbeitest du? Wie viel verdienst du? Was für ein Auto fährst du? Hast du Familie? Bist du Single?“
Natürlich hält sich unsere Kollegin an das vorher abgesprochene „Drehbuch“, antwortet so, wie es der Gefühlsgangster hören will, der daraufhin begeistert ausruft: „Oh a free woman and free man, perfect.“ Europäische und vor allem deutsche und österreichische Frauen wären die „Allerbesten“, weil sie so großzügig und tolerant seien.
Ago selbst ist anscheinend nicht verheiratet, glaubt an die „True Love“ sowie an die Traumhochzeit mit einer Europäerin. So lässt er auch nicht mehr locker, weiß er doch, dass er höchstens zwei Wochen bis zum Ende von Bettys Urlaub Zeit hat, ihr Herz, ihr Geld und eventuell ein Flugticket nach Europa zu ergattern. Deshalb kommen die Liebesschwüre schnell und per SMS über die vorher ausgetauschte Mobilnummern.
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Bei heißen Rhythmen fallen die Hemmungen
Das nächste Treffen findet in der Diskothek Shakatak statt, der größten Baggergrube an der Diani Beach. Zwei Wochen nach unserem dortigen Aufenthalt werden islamistische Extremisten der Terrororganisation Harakat al-Shabaab al-Mujahideen, die immer wieder von Somalia aus nach Kenia eindringen, die kleine Bar daneben mit Handgranaten in die Luft sprengen. Aber das wissen wir natürlich zu diesem Zeitpunkt nicht.
Jedenfalls treffen sich im Shakatak Einheimische, zumeist sehr junge Frauen und Männer mit mittelalten bis ziemlich vergreisten Touristen und Touristinnen zum Tanzen, Flirten und Trinken.
Bei heißen Rhythmen und Körperkontakt macht auch Ago Betty unmissverständlich klar, was er mit ihr vorhat. Er glaubt „seine Mzungu“ gefunden zu haben, die ihn nach Deutschland mitnimmt und die mit ihm dort ein tolles Leben führt. Scheinbare Liebe im Stundentakt sozusagen.
Das Leid der einheimischen Mütter
Von einer blutjungen Prostituierten, die im Shakatak ebenfalls auf „Touristenfang“ geht, erfahren wir nebenbei, dass die meisten kenianischen Männer Kondome verabscheuen und später die einheimischen Mütter mit ihren Kindern sitzen lassen, anstatt sie zu heiraten. Denn das Brautgeld ist teuer, deshalb machen sie sich lieber an die lukrativen Touristinnen ran.
Statt Geld zu zahlen, können sie so Geld abzocken. So einfach ist das „Geschäft.“ Aus diesem Grund sind die dermaßen im Stich gelassenen jungen Frauen, die täglich ums Überleben kämpfen müssen, gezwungen, sich selbst zu prostituieren.
Abzocke im „großen Stil“
Als wir einen Tag später ohne Betty in die Disco Shakatak gehen, entdecken wir Ago, der unsere Kollegin zuvor angelogen hat, heute zu müde fürs Ausgehen zu sein. Wir sehen, wie er mit gewohnter Masche eine zirka sechzigjährige Österreicherin anbaggert.
Wir treffen aber auch Samir, einen 30-jährigen Muslim. Seine Frau und die beiden kleinen Kinder leben im fernen Nairobi, während er selbst an der Diani Beach Safaris verkauft. Doch das Geld reicht nicht aus, deshalb zockt auch er ältere Europäerinnen ab.
Später finden wir heraus, dass er zudem mit Drogen dealt. Einmal legt er vor uns einen großkalibrigen Revolver auf den Tisch. So schindet man Eindruck hierzulande. Und er macht klar, dass er keine Scheu hat, die „Knarre“ anzuwenden, ganz gleich gegen wen.
Fortsetzung folgt!
Siehe dazu auch:
Teil 1
Teil 2:
Teil 3:
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