Ferien, Sonne, Palmen und Meer: Frauen glauben an die große Urlaubsliebe, an echte Gefühle und Leidenschaft. Doch oft wird dieser Traum zum wahren Albtraum. Denn „Gefühlsgangster“ lauern auf ihre ahnungslosen Opfer, denen es nur um zwei Dinge geht: Um das Geld der Touristinnen oder eine Hochzeit mit ihnen, um sich eine Aufenthaltsgenehmigung für Europa zu ergaunern. Ganz nach dem Motto: „Wir erobern dein Herz und räumen dein Konto!“ Schon vor Jahren habe ich mich mit Kollegen nach Ostafrika aufgemacht, um das System der „Liebesmafia“ zu dokumentieren und die Tricks der Beznesser vor versteckter Kamera aufzuzeigen. Dabei sprachen wir mit Opfern und Tätern.
TEIL 3:
Vor Ort – auf der Spur der afrikanischen »Liebesmafia« (1) (VIDEOS)
Vor Ort – auf der Spur der afrikanischen »Liebesmafia« (2) (VIDEOS)
„Es gibt Männer, die bekommen 1000 Euro“
Auch das betrugskriminelle Vorgehen von Samir unterscheidet sich nicht von jenem von Ago.
„Die Touristinnen lerne ich in der Disco kennen, am Strand, auf Safari oder auf der Straße“, gesteht er uns vor versteckter Kamera. „Ich habe gleich drei, die ich nacheinander kommen lasse. Die zahlen alles!“
Diese Frauen bezeichnet er gleich darauf als „Milchkühe.“ Darauf angesprochen meint Samir lapidar: „Das ist kein gutes Wort, aber das sage ich zu den Frauen, die ich nicht liebe und von denen ich nur Geld saugen will. Die zahlen auch, wenn sie wieder zuhause sind. Ich erzähle ihnen, ich bin krank oder mein Geschäft läuft nicht gut. Dann überweist jede von ihnen monatlich rund 200 Euro. Davon kann ich hier gut leben und habe mir sogar ein Haus gebaut.“
Samir kennt noch andere, die dieses „Business“ ebenfalls betreiben. „Es gibt Männer, die bekommen 1.000 Euro im Monat. Wirklich, das schwöre ich dir!“ Er strahlt.
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Nachdem wir etwas später Samirs Vertrauen gewonnen haben, zeigt er uns als Bestätigung Fotos seiner Opfer und ihre Überweisungen. Gleich darauf sogar sein neu gebautes Haus im Armenviertel von Ukunda. Es kostete für einen für diese Verhältnisse astronomischen Betrag, eine Million Kenia-Schillinge, was zum Zeitpunkt unserer Dreharbeiten etwa 10.000 Euro entspricht.
„Ich nehme Pistole und baff! Fertig!“
Am anderen Morgen hat unsere Kollegin Betty ein Treffen mit Zahir, einem Kellner, der sich in unserem Hotelrestaurant an sie herangemacht hat. Er nimmt sie mit in sein Heimatdorf zu seiner Frau und seiner Tochter. Der Fünfjährigen sagt er, sie soll ihre (neue) „Mutter“ begrüßen, denn er wünscht sich Betty als Zweitfrau und gleich auch noch ein „Schokoladenbaby“ von ihr.
Zahir verlangt natürlich Geld für den Trip in sein Dorf und für eine glorreiche Aussicht auf eine Zukunft mit ihm und seiner Familie. Auf den Einwand, er wäre doch schon verheiratet, winkt er ab. „Das ist kein Problem.“ Und als ihn Betty fragt, ob er denn eifersüchtig sei, antwortet er deutlich: „Wenn ich bin eifersüchtig, ich nehme Pistole und baff! Fertig!“ Damit meint er wohl, den Konkurrenten abzuknallen.
Ein bisschen wie in Die weiße Massai
Im Zuge der Recherchen treffen wir verschiedene „Bezness-Opfer.“ Eines davon ist die 55-jährige verwitwete Sonja, die im Laufe unserer Gespräche eine Art Helfersyndrom und einen Beschützerinstinkt offenbart und die Anmachen der einheimischen Männer sogar noch romantisch findet. Ein bisschen wie in Corinne Hofmanns Besteller Die weiße Massai.
Auch Sonja wird von ihren „Traummännern“ per SMS gestalkt und fällt jedes Mal aufs Neue darauf herein. Viel Geld hat sie schon verloren, nicht aber die Hoffnung, die große Liebe in Afrika doch noch zu finden. Und all das hat nur am Rande etwas mit herkömmlichem „Sex-Tourismus“ zu tun.
Benutzt, beschmutzt, betrogen und belogen
Ebenso lernen wir Ingrid kennen. Nach einem Kenia-Urlaub heiratet die 52-jährige Schweizerin den 25 Jahre jüngeren Beachboy Kovu, der nach Zürich umsiedelt.
Doch irgendwann findet sie die Quittung einer Geldüberweisung an eine ihr unbekannte Frau. Wie es sich herausstellt, handelt es sich bei dieser um die „Erstfrau“ ihres frischgebackenen Ehemannes, mit der er sogar zwei Kinder hat. Zahir versucht, sich herauszureden. Aber nicht viel später entdeckt Ingrid E-Mails von einer anderen Schweizerin, mit der Kovu ebenfalls in Kontakt steht. Ihr „Traumboy“ fährt also mehrgleisig. Und das schon eine lange Zeit.
Für Ingrid bricht eine Welt zusammen. Letztlich kommt es zur Scheidung.
Ingrid: „Ich musste ihm von meiner Pensionskasse 27.200 Franken bezahlen, obwohl ich seiner Familie 10.000 Franken schenkte und er damit in Kenia sein eigenes Haus baute.“ Bitter resümiert sie: „Ich würde jeder weißen Frau, die nach Afrika reist, raten, sich umzuschauen, weil sie das Geld bringen, weil man sie abzocken kann, die weißen Milchkühe. Heute fühle ich mich benutzt, beschmutzt, betrogen, belogen und ausgenommen. Er ist die Hure und ich fühle mich schmutzig! Ich wünsche das niemandem!“
Gefühle nur als Mittel zum Zweck
An der traumhaften Diani Beach geht also alles ratzfatz: Anbaggern, romantische und intime Stunden, abzocken, vielleicht sogar heiraten und ab nach Europa. Ob Koch, Kellner, Geldwechsler, Beachboy – sie alle sind arm und wollen ins gelobte Paradies. Dabei erfahren wir auch, dass sie sich mitunter bei den Anmachmaschen organisieren und abwechseln, wenn einer von ihnen nicht zum Zuge kommt.
Die Gefühle der Touristinnen spielen für die Beznesser keine Rolle, sind dabei lediglich Mittel zum Zweck. Das haben unsere Vor-Ort-Recherchen im Urlaubsparadies Kenia eindeutig ergeben.
Übrigens: Auch aus der Türkei gibt es Ähnliches zu berichten. Aber das war und ist eine andere Reise und eine andere Geschichte …
ENDE
Siehe dazu auch:
Teil 1
Teil 2:
Teil 3:
WENN SIE DIE NASE VOLL VON DEN „SYSTEMMEDIEN“ HABEN, DANN INFORMIEREN SIE SICH HIER KOSTENLOS:
Facebook:
Gibt es wirklich so viele dumme Frauen die sich mit so einem Kerl einlassen und auch noch monatlich Geld schicken ?
Die müssen es sehr nötig haben. Sollen sich lieber einen Vibrator kaufen . Der ist billiger.