Die Bundeszentrale für politische Bildung, eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern, zu „Lügenpresse“:
„2014 wird der Begriff (…) zum ‚Unwort des Jahres‘ erklärt. Da hat er bereits in AfD-und Pegida-Kreisen Karriere gemacht. Seither ist von ‚Staatsfunk‘, ‚System-Medien‘ und von ‚gekauften Journalisten‘ die Rede, vom ‚gleichgeschalteten journalistischen Establishment‘ im Fernsehen, Rundfunk und in den Zeitungen – vor allem dann, wenn es um Themen wie Flucht, Terrorismus und Integration geht (…) Gemeint ist, dass ‚die da oben‘ systematisch mittels der Presse manipulieren und zu ihrem Vorteil ‚das Volk‘ betrügen sollen. Der Begriff hat ein verführerisches Identifikations-Potential, das sich für die Mobilisierung von Anhängerinnen und Anhängern gut eignet: Wir gegen die! Dieses Freund-Feind-Schema führt dazu, dass man der ‚Lügenpresse‘ eine vermeintliche ‚Wahrheitspresse‘ entgegensetzt (…)“[i]
Der Diskursmonitor, eine gemeinschaftlich erarbeitete Online-Plattform zur Aufklärung und Dokumentation von strategischer Kommunikation[ii], unterstellt, dass „Lügenpresse“ gegenwärtig von „Anhängern oder Unterstützern der Querdenker- und Reichsbürgerbewegung“ verwendet wird, meist mit „Verschwörungstheorien“ unterlegt. Zuvor jedoch wird klargemacht: „Der Vorwurf, dass die Presse lügt, wurde bereits Ende des 17. Jahrhunderts dokumentiert (…) So wurde der Begriff Lügenpresse in der Mitte des 19. Jahrhunderts von katholisch-konservativen Kräften verwendet, um den Einfluss einer erstarkenden freien Presse zu untergraben.“[iii]
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Als im Juni 2024 Russland den Zugang zu 81 Medien aus der EU sperrt, ist die Aufregung auf westlicher Seite groß. Denn das wäre ein „massiver Eingriff in die Meinungsfreiheit“ und würde „böse Erinnerungen an die Sowjetdiktatur“ wecken.[iv]
Und schon wurde wieder eine neue Geschichte der „Lügenpresse“ kolportiert, denn was hiesige Medien dabei zu erwähnen vergaßen: Gleich nach Ausbruch des Ukraine-Krieges ließ EU-Kommissions-Präsidentin Ursula von der Leyen russische Medien verbieten, allen voran den Sender RT und Sputnik.
Auch das erweckte Erinnerungen an böse Zeiten, denn auch die Nazis verboten das Hören von Feindsendern, wie etwa der britischen BBC.[v]
Das war übrigens auch DDR-Tradition. So wie heute im linksliberalen Zeitgeist, in dem keine anderen Meinungen zulässig sind.
„Hitler-Tagebuch-Fälscher“ Konrad Kujau
Der wohl größte Medien-Fake-Coup und Presse-Skandal in den 1980er-Jahren gelang dem deutschen Maler, Kunstfälscher und Aktionskünstler 1983 durch die Fälschung angeblicher „Hitler-Tagebücher.“
Im Mai selben Jahres verkaufte er diese, mit massiv geschöntem Hitler-Bild[vi], dem Nachrichtenmagazin Stern für sage und schreibe 9,3 Millionen D-Mark. Dabei hatte er die Fälschungen nicht nur optisch (hergestellt mit einem erfundenen Hitler-Siegel, geschrieben mit handelsüblicher Tinte, mit Schwarztee und einem Bügeleisen auf alt getrimmt[vii]), sondern auch inhaltlich so perfekt aufbereitet, dass sich selbst seriöse Experten wochenlang täuschen ließen. Nur durch chemische Papieranalyse des Bundesarchivs in Koblenz brachte die Fälschung ans Licht.
Bis heute liegen die Originalbände der „Hitler-Tagebücher“ verschlossen im Safe beim Stern-Hausverlag Gruner + Jahr. Auf der Stern-Pressekonferenz am 25. April 1983 tummeln sich Reporter aus der ganzen Welt, um über die Sensation zu berichten.
Doch wenig später stellt sich heraus, dass alles ein Fake ist. Kujau flieht nach Österreich (Vorarlberg), stellt sich später jedoch mit seinem Anwalt der Polizei an der Grenze. Es kommt zum Prozess. Im Juli 1985 wird Kujau wegen Betrugs zu vier Jahren und acht Monaten Gefängnis verurteilt, erkrankt allerdings an Kehlkopfkrebs und kommt deshalb nach drei Jahren wieder frei und stirbt am 12. September 2000.[viii]
FORTSETZUNG FOLGT
SIEHE NEBEN VIELEN ANDEREN THEMEN AUSFÜHRLICH DAZU:
Quellen: [i] https://www.bpb.de/themen/medien-journalismus/wahre-welle/270428/verschwoerungstheorie-luegenpresse/; [ii] https://diskursmonitor.de/; [iii] https://diskursmonitor.de/glossar/luegenpresse/; [iv] https://weltwoche.ch/daily/russland-sperrt-81-medien-aus-der-eu-und-folgt-damit-dem-schlechten-vorbild-bruessels/; [v] https://www.sueddeutsche.de/medien/rt-sputnik-verboten-1.5539839; https://weltwoche.ch/daily/russland-sperrt-81-medien-aus-der-eu-und-folgt-damit-dem-schlechten-vorbild-bruessels/; [vi] https://topos.orf.at/40-jahre-hitler-tagebuecher100; [vii] https://topos.orf.at/40-jahre-hitler-tagebuecher100; [viii] https://topos.orf.at/40-jahre-hitler-tagebuecher100; https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Vor-40-Jahren-Die-Hitler-Tagebuecher-und-der-Stern-Skandal,tagebuecher2.html; https://www.spiegel.de/politik/mich-hat-das-irgendwie-nicht-interessiert-a-08d61e1e-0002-0001-0000-000013511217?context=issue