„Die Opfer der Wilhelm Gustloff scheinen mitunter genauso vergessen zu sein, wie die übrigen Millionen Toten des letzten Krieges.“

(Heinz Schön, damals 18-jähriger Gustloff-Überlebender)[i]

 

„Man kann das eigentlich gar nicht beschreiben. Früher habe ich es nicht einmal versucht. Nicht nur aus Selbstschutz, sondern auch, weil Außenstehende gar nicht richtig ermessen können, was man in so einer Nacht mitmacht. Das Trauma werde ich nie verlieren. Verdrängen funktioniert nicht.“

(Ilse Dolinski, damals 19-jährige Marinehelferin und Gustloff-Überlebende)[ii]

„Wenn ich heute meine Erinnerung an jene dramatische Januarnacht preisgebe, möchte ich damit die Opfer ehren, die nicht so viel Glück hatten wie ich.“

(Heinrich Korella, damals 13-jähriger Gustloff-Überlebender)[iii]

 

Ich selbst bin von der Vertreibungsthematik betroffen – sozusagen ein „Nachgeborener“ in der zweiten Generation von Flüchtlingen – denn meine Familie väterlicherseits gehörte ebenfalls zu den deutschen Vertriebenen. 

Damals lebte meine Verwandtschaft in der Freien Stadt Danzig im Stadtteil Schidlitz, die nach der Annexion am 8. Oktober 1939 durch das Deutsche Reich mit den umliegenden Gemeinden dem Reichsgau Danzig-Westpreußen angegliedert wurde. Die einstige Hansestadt am südlichen Ende der Danziger Bucht und an der Weichselmündung gelegen, war einmal das Zentrum des Bernsteinhandels, aus der auch der 2015 verstorbene Günter Grass stammte. Der Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger schrieb 2002 wiederum die Novelle Im Krebsgang über den dramatischen Untergang der Wilhelm Gustloff. Und hier scheint sich der Kreis zu meiner persönlichen Vergangenheit und dem Thema der vorliegenden Broschüre zu schließen. Mitunter macht das Schicksal wahrlich Winkelzüge.

Bei der Flucht aus Danzig im Januar 1945 kam die Hälfte meiner Verwandtschaft durch die anrückende Rote Armee ums Leben. Meine Cousinen mussten unter Waffengewalt mitansehen, wie ihre Mutter (also meine Tante) von russischen Soldaten mehrmals hintereinander vergewaltigt wurde. Nicht viel später wurden die kleinen Mädchen selbst geschändet.


ZEITZEUGIN Klara Seidler erinnerte sich, als die Russen in Danzig einfielen: „‚Frau komm!‘ Wer nicht gleich mitging, wurde grausam geschlagen und letzten Endes doch gezwungen mitzugehen, meistens im Treppenflur oder auf der Treppe oder auch in den oberen zerstörten Stockwerken wurden die Frauen missbraucht, tierisch die Brüste zerbissen und furchtbar gequält; gleich immer von vielen hintereinander.“[iv] Und weiter: „Eine junge Frau mit drei kleinen Kindern wollte noch schnell im Keller nebenbei verschwinden, als die Horde sie überwältigte. Drei Kinder riefen: ‚Mutti, Muttilein!‘ Da nahm der eine Russe die Kinder und schlug sie an die Mauer. Das Knirschen vergesse ich mein Leben lang nicht. Dann nahm er sich als Nächstes die Frau vor. Sie kroch nachher in die Mottlau (Fluss/GG.), denn gehen, aufrecht halten, konnte sie sich nicht mehr (…)“[v]


HINTERGRUND:

Die Zahl der damals vergewaltigten deutschen Frauen wird auf 1,4 Millionen Fälle geschätzt.

„Viele von ihnen nahmen sich danach aus Ekel und Entsetzen das Leben. Noch Monate später berichten Zeugen, hätten Kinder, heil im Westen angekommen, in den Flüchtlingslagern ‚Frau komm!‘ gespielt … Die Rote Armee war nie sonderlich diszipliniert gewesen, und außerdem war sie durch den Krieg verroht“, schrieben die SPIEGEL-Autoren Thomas Darnstädt und Klaus Wiegrefe.[vi]

Andere Historiker wiederum schätzen die Anzahl der durch Soldaten der Roten Armee vergewaltigten deutschen Frauen (zwischen Ende 1944 und Ende 1945) auf zwei Millionen.[vii]


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Meine Familie zog von Danzig weiter nach Gotenhafen, deren Bezirke Adlershorst und Koliebken direkt an das Staatsterritorium der Freien Stadt Danzig angrenzten. Um dorthin zu gelangen, mussten sie sich Flüchtlingstrecks anschließen, die das zugefrorene Haff überquerten. 

Bei dieser unfassbar harten und grausamen Flucht griffen immer wieder sowjetische Tiefflieger und Jagdbomber (Jabos) an. Unzählige  – vor allem Frauen, Kinder und Alte – wurden dabei getötet. Meine Großmutter, die Augenzeugin von diesen Massakern wurde, berichtete mir später, wie die russischen Schützen mit ihren Bord-MGs die Wehrlosen ins Visier nahmen und feuerten.

Bei einem dieser Angriffe stolperte sie selbst über ein totes Baby. Und das rettete ihr und ihren Söhnen (also meinem damals siebenjährigen Vater und seinen Brüdern) das Leben, weil die Russen glaubten, sie getroffen zu haben …

Schließlich erreichte meine Familie unter unmenschlichen Strapazen ihr Fluchtziel: Gotenhafen.

Noch vor dem Einrücken der deutschen Truppen am 14. September 1939 hatte die Hafenstadt „Gdingen“ („Gdynia“) geheißen und zu Polen gehört. Danach wurde sie zu einem bedeutenden Stützpunkt der Kriegsmarine.

An der Gotenhafener Anlegestelle Oxhöft lag neben vielen weiteren Flüchtlingsschiffen auch die Wilhelm Gustloff. Doch meine Großmutter und ihre Söhne verpassten die Abfahrt. Hätten Sie dieses Schiff noch rechtzeitig erreicht, würde es mich und meinen Zwillingsbruder heute höchstwahrscheinlich nicht geben …

In der Folge warteten meine Großmutter und ihr Nachwuchs im Hafen auf eine weitere Fluchtmöglichkeit über die Ostsee. Neben ihnen stand ein dreijähriges Mädchen, einsam und verlassen. Es hatte seine Mutter verloren. Deshalb nahm meine Oma es zu ihren Söhnen hinzu. Aber dann fiel der nächste Bombenhagel auf Gotenhafen und das kleine Mädel wurde getötet.

Irgendwie schaffte es meine Familie mit anderen von Kummer und Leid schwer gezeichneten Vertriebenen doch noch auf ein Schiff – welches das war, weiß ich nicht – das sie schließlich über die Ostsee nach Dänemark brachte.

Mein schon vor zwanzig Jahren verstorbener Vater erinnerte sich daran, dass einer seiner damals ebenfalls kleinen Brüder unterwegs auf dem völlig überbelegten und engen Schiff stetig von einem Mann angestarrt wurde, der vor ihm saß. Mein Onkel bat die Mutter, sie solle diesem sagen, dass er wegschauen sollte. Daraufhin erklärte sie ihm, dass der Mann längst tot sei.

In einem Internierungslager in Dänemark, von denen es 1949 mehr als 460 gab, wurden die deutschen Flüchtlinge samt meiner Familie als „Tyske swin“, als „deutsche Schweine“, empfangen und beschimpft. Das gehört ebenfalls zur historischen Wahrheit. Das Lagerleben war hart und die Feindseligkeiten groß.


HINTERGRUND:

Seit 1940 war Dänemark von der deutschen Wehrmacht besetzt. 1943 versank das Land im Ausnahmezustand und damit auch die Versorgungslage der dänischen Bevölkerung, die sich dementsprechend gegen die deutschen Flüchtlinge, die hier untergebracht wurden, wehrten.


Die deutschen Vertriebenen jedoch, die dort ankamen, waren von den Strapazen der Flucht und Hunger zumeist so geschwächt, dass viele von ihnen starben. 1945 waren es mehr als 13.000. Darunter alleine 7.000 Kleinkinder unter fünf Jahren. Der dänische Ärzteverband verweigerte den Deutschen sogar die medizinische Versorgung![viii]

1948 ging es für meine Familie dann aus dem dänischen Lager weiter mit dem Zug nach Süddeutschland, wo sie eine neue Heimat in einem kleinen schwäbischen Dorf fand.

Doch auch dort wurden die Flüchtlinge alles andere als freundlich empfangen. Ganz im Gegenteil (siehe dazu mein Buch Tabu-Fakten Zweiter Weltkrieg (Band 1)).

Zehn Jahre später kam mein Großvater, der als Wehrmachtssoldat bei der „Operation Barbarossa“ (dem Russlandfeldzug) kurz vor Moskau von den Sowjets gefangengenommen worden war, aus einem sibirischen Gefangenenlager zurück. Die Kernfamilie war endlich wieder vereint …

Soweit also meine „eigene“ Generationsgeschichte um Flucht und Vertreibung.

Daraus resultiert von je her mein großes Interesse an zeithistorischen Themen zum Zweiten Weltkrieg. Und damit auch zum Untergang der Wilhelm Gustloff, über den ich viele Jahre hinweg akribisch recherchiert habe.

Es ist wichtig, sich an diese Tragödien zu erinnern, um die Schrecken des Krieges und damit vor allem die Bedeutung des Friedens zu verdeutlichen.

Aber genauso wichtig für das kollektive Gedächtnis ist es auch, die Opfer zu ehren und ihre Geschichten zu bewahren.

MEINE NEUE KOSTENLOSE Broschüre soll ein Beitrag dazu sein:

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QUELLEN: [i] Zitiert nach: Heinz Schön: Die Gustloff-Katastrophe – Bericht eines Überlebenden, Stuttgart 1999, S. 415; [ii] Zitiert nach: Armin Fuhrer: Die Todesfahrt der „Gustloff“ – Porträts von Überlebenden der größten Schiffskatastrophe aller Zeiten, München 2007, S. 229; [iii] Zitiert nach: Armin Fuhrer: Die Todesfahrt der „Gustloff“ – Porträts von Überlebenden der größten Schiffskatastrophe aller Zeiten, München 2007, S. 8; [iv] Zitiert nach: Erich Kern: Tod den Deutschen – Verbrechen am deutschen Volk 1939-1947, Kiel 2024, S. 183; [v] Zitiert nach: Klaus Rainer Röhl: Verbotene Trauer – Ende des deutschen Tabus, München, 2002, S. 163, 164; [vi] Zitiert nach: Stefan Aust/Stephan Burgdorff (Hg.): Die Flucht – Über die Vertreibung der Deutschen aus dem Osten, Augsburg 2013, S. 28; [vii] Vgl. dazu: Christian Hardinghaus: Die verratene Generation – Gespräche mit den letzten Zeitzeuginnen des Zweiten Weltkriegs, Zürich 2020, S. 63; [viii] https://web.archive.org/web/20201010225006/https://www.mdr.de/zeitreise/ns-zeit/deutsche-kriegsfluechtlinge-in-daenemark-100.html; https://www.spiegel.de/geschichte/als-fluechtling-in-daenemark-a-949726.html





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