Wichtigste politische Funktionen von Theodor Kery:
1951 – 1962: Mitglied des Burgenländischen Landtags
1960: Zweiter Landtagspräsident
1967 – 1987: Mitglied des Bundesparteivorstandes der SPÖ
1969 – 1987: Landesparteiobmann der SPÖ Burgenland
1979 – 1983: Stellvertretender Parteivorsitzender der SPÖ
1979 – 1983: Mitglied des Parteipräsidiums der SPÖ
1966 – 1987: Landeshauptmann von Burgenland
Schon mit zwanzig Jahren wurde Theodor Kery Mitglied des paramilitärischen Kampfverbandes der SA (Sturmabteilung), einer Nazi-Schlägertruppe, die einst zur Einschüchterung politischer Gegner eingesetzt wurde, um die öffentlichen Versammlungen von Adolf Hitlers NSDAP („Nationalsozialistische Deutsche Arbeiter Partei“) zu schützen.
Außerdem wurde Kery in den „Nationalsozialistischen-Lehrerbund“ aufgenommen und stellte 1939 Antrag auf Parteimitgliedschaft in die NSDAP, der knapp vor Kriegsende noch entsprochen wurde.
Nachdem er sich in den letzten Kriegsjahren an die Ostfront gemeldet hatte, aber an die französischen Westfront kam und dabei in britische Gefangenschaft geriet, konnte er 1947 als „Minderbelasteter“ wieder in den österreichischen Schuldienst im Bundesland Burgenland eingestellt werden.
1948 holte ihn die SPÖ in ihre Reihen.
Print Bei Amazon >>> ERHÄLTLICH!
E-Book bei Amazon >>> ERHÄLTLICH!
Der Ex-Nazi arbeitete sich langsam hoch und wurde 1966 Landeshauptmann von Burgenland. Dieses Amt hatte er einundzwanzig Jahre inne.
Zudem avancierte er zu einem Freimaurer. Zu seinen Freunden in der Landesregierung gehörte unter anderen auch der langjährige Parteisekretär und Logenbruder Fred Sinowatz, der spätere Bundeskanzler.
Kery galt als „schroff“ und „sprunghaft“, als „Chef“, der „einsame Entscheidungen“ traf und sogar unerlaubte Waffen sammelte.
Der Spruch von „Kerys Feudal-Hofstaat“ ging um, der sich Kritik von Verfilzungen und Wirtschaft stellen musste, wie beispielsweise in einem Wohnbauskandal.
Die Gunst Theodor Kerys fiel schließlich immer mehr, nicht nur in den Medien, sondern auch in der Öffentlichkeit.
Ein dramatischer Wahlverlust Ende der achtziger Jahre läutete schließlich das Ende der Ära des Freimaurers ein. Kery trat abrupt von der Bühne der Landespolitik ab. Er starb am 9. Mai 2010 im 92. Lebensjahr.
LESEN SIE HIER WEITER:
Print bei Amazon >>> ERHÄLTLICH!
ebook bei Amazon >>> ERHÄLTLICH!
Bei epubli >>> ERHÄLTLICH!
Bei Amazon >>> ERHÄLTLICH!
Quellen: Herbert Dachs/Peter Gerlich/Wolfgang C. Müller (Hrsg.): „Die Politiker der Zweiten Republik – Karrieren und Wirken bedeutender Repräsentanten“, Wien 1995, S.274ff./“Die Rolle der SA bei Hitlers Machtergreifung“ in: „uni-protokolle“ (www.uni-protokolle.de/Lexikon/Sturmabteilung.html)/Zugriff: 29.01.10