Bei meinen eigenen Recherchen in Ostafrika bin ich immer wieder mit dem magischen Voodoo-Glauben konfrontiert worden und hielt das mit versteckter Kamera fest.

Ritualmorde werden auch heute noch durchgeführt. Vor allem an Kindern oder an Albinos, denen man besondere magische Kraft nachsagt.

Zumeist werden die Opfer zerstückelt, mitunter enthäutet, die Körperteile dann für diverse Rituale verwendet.

In Südafrika werden beispielsweise für den sogenannten »Muti-Zauber« neben Händen, Füßen und inneren Organen auch die Geschlechtsteile für die angeblich »heilerische Medizin« benutzt.

Speziell Organe oder Extremitäten von Kindern gelten in bestimmten Kreisen als äußerst wertvoll, da sie als »rein« angesehen werden.

Eine »Okkultismus-Polizei« in Pretoria beschäftigt sich mit diesen Ritualmorden sehr intensiv.

Nachfolgend habe ich einige Beispiele von Ritualmorden in Afrika aufgeführt:

– 1988, Liberia: In Monrovia werden Kinder verschleppt, getötet und verstümmelt, um Körperteile für ein westafrikanisches Magie-Ritual (»juju-Zauber«) zu erhalten. Dadurch sollen die Chancen eines Teilnehmers bei den anstehenden Bürgermeisterwahlen erhöht werden. Schließlich werden sechs Männer des »rituellen Mordes« an zwei Jungen im Alter von sechs und sieben Jahren für schuldig befunden. 

Quelle: Pat Pulling: Das Teufelsnetz, Marburg an der Lahn 1990, S. 35



– 1996, Nigeria: In der südnigerianischen Stadt Owerri verhaftet die Polizei Innocent Ekeanyanwu, der sich im Besitz des Kopfes und des vergrabenen Leichnams eines Jungen befindet. Die Beamten decken ein regelrechtes Syndikat auf, das sich auf »Ritualmorde« sowie der Beschaffung und dem Verkauf von Körperteilen spezialisiert hat. Im Februar 2003 werden Ekeanyanwu und seine Komplizen zum Tod durch Erhängen verurteilt. 

Quelle: „Ritualmorde in Nigeria“ in: Skeptiker 16, 2/03, S. 61

– 1999, Tansania: Im Westen des Landes werden vierunddreißig, zumeist, älteren Frauen als »Hexen« getötet. Habgier aber auch Aberglauben sind das Motiv.

Quelle: „Tansania: Jagd auf ‚Hexen“ in: Zollernalb-Kurier v. 22. November 1999

– 2001, Nigeria: Ein 13-jähriges Mädchen gesteht, an achtundvierzig Ritualmorden beteiligt gewesen und Mitglied eines Geheimbundes zu sein. Den Opfern würden die Körperteile geraubt. Die Polizei hat das Mädchen nach einem Mord an einem zweijährigen Jungen festgenommen, dem das Herz entfernt wurde.

Quelle: „Mädchen nahm an 48 Ritualmorden teil“ in: Bild v. 27. Juli 2001

– 2001, Uganda: In Lagos gibt es so viele Fälle von Ritualmorden, dass eine der größten Zeitungen (The Punc) titelt: »Ritualisten belagern Lagos«. In Teilen Ugandas soll beim Bau jedes größeren Gebäudes ein Kind geopfert werden.

Quelle: „Ritualmorde in Nigeria“ in: Skeptiker 16, 2/03, S. 61

– 2002, Nigeria: Im Dezember verhaftet die Polizei in Ibadan einen Taxifahrer, der sein 14-jähriges Kind für ein Ritual tötete, um einen menschlichen Kopf als Zutat zu bekommen, den ein Magier für einen Geldbeschaffungszauber verlangt hat. In Onitsha schneiden zwei Männer einem Jungen die Geschlechtsorgane ab, um sie einem anderen für rund 11.000 Euro weiterzuverkaufen.

Quelle: „Ritualmorde in Nigeria“ in: Skeptiker 16, 2/03, S. 61

– 2003, Nigeria: Eine Frau enthauptet einen vierjährigen Knaben für rituelle Zwecke. 

Quelle: “Ritualmorde in Nigeria“ in: Skeptiker 16, 2/03, S. 61

– 2008, Tansania: Eine 32-jährige Albino-Frau wird ermordet, beide Arme und Beine abgetrennt, die für Rituale verkauft werden. Im März 2015 werden dafür vier Angeklagte zum Tode verurteilt, darunter auch der Mann des Opfers.

Quelle: „Mord an Albino-Frau: Vier Todesurteile in Tansania“ in: n-tv.de v. 6. März 2015 (https://www.n-tv.de/ticker/Vier-Todesurteile-in-Tansania-article14647501.html)/Zugriff: 19.02.21

– 2012, Burundi: In der Nähe der Hauptstadt Bujumbura dringen sieben mit Speeren und Macheten bewaffnete Männer in ein Haus und entführen eine 15-Jährige. Danach ermorden und zerstückeln sie das Albino-Mädchen. Es ist bereits der achtzehnte derartige Mord innerhalb von vier Jahren in dem ostafrikanischen Land. Albinos gelten in Teilen Afrikas als »Glücksbringer« und »Vorboten von Reichtum«. Zauberer verwenden ihre Leichenteile, für die hohe Summen bezahlt werden, für Rituale. Die Gruppe Albinos Sans Frontières wirft der burundischen Regierung vor, nicht genug für den Schutz der Albinos zu tun.

Quelle: „Alibino-Mädchen zerstückelt“ in: n-tv.de v. 7. Mai 2012 (https://www.n-tv.de/panorama/Albino-Maedchen-zerstueckelt-article6198696.html)/Zugriff:  19.02.21

– 2015, Tansania: Im Wald von Biharamulo, nur wenige Kilometer von seinem Heimatdorf Ilelema entfernt, wird der verstümmelte Leichnam eines anderthalbjährigen Albino-Jungen gefunden. Arme und Beine fehlen. Die Leichenteile wurden vermutlich für Rituale verkauft. Eine der beiden Schwestern des toten Kindes, ein dreijähriges Albino-Mädchen wird unter Polizeischutz gestellt, wie Polizeichef der Region Geita, Joseph Konyo, erklärt. Die andere, eine Zwölfjährige, kommt bei Verwandten in einem anderen Dorf unter. Seit 2000 sind in Tansania mindestens 74 Albinos ermordet worden, darunter viele Kinder. Nach UN-Angaben werden ihre Körperteile für umgerechnet je rund 500 Euro verkauft, ein ganzer Leichnam wird mit bis zu 65.000 Euro gehandelt. Zwischenzeitlich erteilte die tansanische Regierung »Hexen« Betätigungsverbot und startete eine Aufklärungskampagne.

Quelle: “Zerstückeltes Albino-Kleinkind gefunden“ in: n-tv.de v. 18. Februar 215 (https://www.n-tv.de/panorama/Zerstueckeltes-Albino-Kleinkind-gefunden-article14542646.html)/Zugriff: 19.02.21


HIER: https://t.me/GrandtGuido


– 2016, Malawi: Ein zweijähriges Albino-Mädchen wird ermordet, drei Wochen später eine 21-jährige Albino-Frau, nachdem sie auf eine Farm verschleppt wurde. Dort werden aus ihrer Leiche Knochen entnommen, um sie zu verkaufen. Zwei Verdächtige werden verhaftet, darunter der Vater des Kindes und ein Onkel der Ermordeten. Amnesty International geht davon aus, dass die tatsächliche Anzahl der wegen ihres Albinismus getöteten Personen noch höher als bekannt ist. Denn viele solcher Rituale finden in ländlichen Gegenden und im Verborgenen statt  und werden naturgemäß nicht angezeigt.  Außerdem gibt es in Malawi keine systematische Erhebung von Verbrechen gegen Menschen mit Albinismus.

Quelle: „Albino-Frau wird Opfer von tödlichem Aberglauben“ in: n-tv.de v. 25. April 2016 (https://www.n-tv.de/ticker/Albino-Frau-wird-Opfer-von-toedlichem-Aberglauben-article17550171.html)/Zugriff: 19.02.1)///“Die unmenschliche Jagd auf Albinos“ in: n-tv.de v. 19. Oktober 2016 (https://www.n-tv.de/panorama/Die-unmenschliche-Jagd-auf-Albinos-article18883941.html)/Zugriff: 19.02.21

– 2018, Mali: Im Mai wird das fünfjährige Albino-Mädchen Djéneba D. aus ihrem Heimatdorf Fana entführt und dann enthauptet. Ihre Leiche wird neben einer Moschee gefunden. Mamadou Sissoko, Generalsekretär des Verbands der Albinos in Westafrika, appelliert beim Besuch des Tatorts an die Behörden: »Wir verlangen Gerechtigkeit. Ihr Kopf wurde mitgenommen. Das war ein Ritual-Verbrechen.« Auch die Polizei geht von einem »Ritualmord« aus. Solche sind in Teilen Afrikas nicht unüblich. Immer wieder werden Albinos getötet, weil sie als »verhext« gelten und ihren Körperteilen magische und glücksbringende Eigenschaften zugeschrieben werden. Es soll sogar Medizinmänner geben, die daraus Zaubertränke brauen.

Quelle: „Fünfjährige entführt und enthauptet, weil sie weiß ist“ in: Tag24.de v. 16. Mai 2018 (https://www.tag24.de/nachrichten/mali-albino-mord-fuenfjaehrige-entfuehrt-enthauptet-ritual-verbrechen-afrika-582080)/Zugriff: 13.11.20

– 2020, Kenia: Im Oktober entdeckt die kenianische Polizei die Leiche des 54-jährigen Mungai G. in einer Blutlache etwa dreihundert Meter von seinem Haus im Dorf Kambogo im Landkreis Murang’a entfernt. Sein Kopf wurde enthäutet, Augen, Ohren, Zunge sowie der Penis abgeschnitten. Die Ermittler, die dieses grausame Verbrechen aufklären sollen, tappen im Dunkeln. Zunächst vermutet man einen Familienstreit, eine geschäftliche Rivalität oder ein okkultes Verbrechen. Der örtliche Polizeichef von Kigumo, Michael Ndegwa, geht jedoch von einer »rituellen Hinrichtung« aus und erklärt: »Der Tatort deutet auf das teuflische Handeln von einem oder mehreren Mördern hin, die viel Zeit hatten, um ihr Opfer zu töten. Sie gingen sogar so weit, ihm den Kopf zu häuten und all diese Körperteile abzunehmen.« Der Obduktionsbericht hätte ergeben, dass der Mann durch eine stumpfe Gewalteinwirkung gestorben sei, wobei sein Schädel gebrochen wurde. Anschließend hätten die Täter ihm die Kehle durchgeschnitten, den Kopf gehäutet und die Leichenteile entnommen. 

Quelle: „Police probing motive of 54-year-old man’s brutal killing“ in: nation.africa v. 11.11.20 (https://nation.africa/kenya/news/police-probing-motive-of-54-year-old-man-s-brutal-killing-3018142)/Zugriff: 13. November 2020///„Grausamer Ritualmord? Leiche mit gehäutetem Kopf gefunden” in: Tag24.de v. 12. November 2020 (https://www.tag24.de/justiz/mord/grausamer-ritualmord-leiche-mit-gehaeutetem-kopf-gefunden-1720606)/Zugriff: 13.11.20

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