Das Attentat von Sarajewo und der Weg in den Ersten Weltkrieg! (Teil 2) …

Obwohl Serbien fast alle Forderungen akzeptierte, erfolgte nur wenige Stunden nach Übergabe der Antwortnote die serbische Mobilmachung. Also noch vor der Kriegserklärung Österreich-Ungarns. Demzufolge machte die Donaumonarchie ebenfalls seine Armeekorps bereit. Nach der offiziellen Kriegserklärung teilte Großbritannien mit, dass es sich aus dem abzeichnenden Konflikt nicht heraushalten würde. „Daraufhin forderte der deutsche Reichskanzler Bethmann Hollweg die Österreicher zur Vermittlung auf.

Wörtlich hieß es in einer Depesche an die deutsche Botschaft nach Wien: ‚Wir müssen, um die allgemeine Katastrophe aufzuhalten oder Russland ins Unrecht setzen, dringend wünschen, dass Wien Konservation mit Russland beginnt. Wir sind zwar bereit, unsere Bündnispflicht zu erfüllen, müssen es aber ablehnen, uns von Wien in einen Weltbrand hineinziehen zu lassen.‘ Doch es war bereits zu spät und die Dinge nahmen unaufhaltsam ihren Lauf.“ Denn auch Russland machte generalmobil.

ENTHÜLLTE ZEITGESCHICHTE: Das Attentat von Sarajewo und der Weg in den Ersten Weltkrieg! (Teil 1)

„Wilhelm II. schickte eine letzte Depesche an den russischen Zaren Nikolaus II. mit folgendem Inhalt: ‚Die Verantwortung für die Sicherheit meines Reiches zwingt mich zu vorbeugenden Verteidigungsmaßnahmen. In meinem Bestreben, den Frieden der Welt zu erhalten, bin ich bis an die äußerste Grenze des Möglichen gegangen. Die Verantwortung für das Unheil, das jetzt die ganze zivilisierte Welt bedroht, wird nicht auf mich fallen.‘“

Doch genau so kam es fünf Jahre später im Vertrag von Versailles durch die Siegermächte, die den Deutschen viele Jahrzehnte lang Reparationszahlungen auferlegen sollte. Und das, obwohl die Frage der deutschen Kriegsschuld in den 1920er Jahren erneut aufgeworfen wurde. Nämlich aufgrund einer „Flut von Geständnissen bezüglich der serbischen Mittäterschaft am Attentat von Sarajewo und aufgrund von den höheren Berichten aus den zaristischen russischen Archiven, die nach dem Krieg von der sowjetischen Regierung geöffnet wurden“ (McMeekin, S. 78, 79).

Nicht zu vergessen: Der Bündnisfall zwischen Deutschland und Österreich-Ungarn galt nicht für einen Krieg mit Serbien. Der Zweibundvertrag von 1879 nannte einzig Russland als Gegner der Dreibundvertrag mit Italien (von 1912) versicherte gegen den Angriff einer „Großmacht“, die Serbien ebenfalls nicht war. Deshalb erklärten die Deutschen beharrlich bis zum Schluss, dass es um einen serbisch-österreichischen Konflikt gehe, mit dem sie nichts zu tun hätten.

Weniger bis gar nicht bekannt ist die Tatsache, dass es vom 20. bis zum 23. Juli 1914 in St. Petersburg einen viertägigen Gipfel gab, auf dem der französische Präsident, der Zar, der russische Außenminister und der französische Premierminister zusammentrafen. Grund hierfür sind fehlende Berichte.

Der vielfach ausgezeichnete renommierte US-amerikanische Historiker Sean McMeekin, der unter anderem Inhaber des Henry Chauncey Jr. ’57 Postdoctoral Fellowships in Yale und Stipendiat am Remarque Institute in New York war, in der Türkei als Assistant Professor am Centre for Russian Studies an der Bilkent-Universität in Ankara und am College of Social Sciences and Humanities der Koç Üniversitesi in Istanbul unterrichtete und Professor in History am Bard College in New York ist, erklärt dazu:

„Nicht ein Fetzen Papier über diesen Staatsbesuch ist jemals aufgetaucht, trotz der ausgiebigen Forschungen von Seiten sowjetischer Wissenschaftler und den Herausgebern der offiziellen französischen Dokumentensammlung über den Ausbruch des Ersten Weltkrieges. In ähnlicher Weise gibt es eigentümliche Lücken in den Telegrammen von Maurice Paléologue, dem französischen Botschafter in St. Petersburg, die eine ganze Woche nach der Ermordung des Erzherzogs auslassen.“

Und: „Paléologue berichtet erst am 6. Juli 1914 über Sasonows (zur Erinnerung: Sergei Dmitrijewitsch Sasonow war russischer Diplomat und Außenminister/d.A.) Reaktion auf das Attentat von Sarajevo, und er ließ die gesamte Periode des Gipfeltreffens vom 20. bis zum 23. Juli aus. Diese zweite Lücke ist besonders verdächtig, wenn man bedenkt, dass die Planungen für das Gipfeltreffen bereits sechs Monate angelaufen waren (…)“ Weiter: „Hatten die Russen etwas zu verbergen? Die Lücken in der Berichterstattung lassen den starken Verdacht aufkommen, dass nach 1914 eine ganze Menge entsorgt wurde. Fehlende Akten aus dem zaristischen russischen Außenministerium sind dabei besonders augenfällig, da in der Folge der Oktoberrevolution sowjetische Forscher keine Skrupel hatten, selbst äußerst belastende Dokumente, die ihn in die Hände fielen, zu veröffentlichen, um damit den verhassten Imperialismus des alten Regimes anzuklagen“ (McMeekin, S. 81, 82).

Dazu noch ein Einschub, der ebenfalls in den Geschichtsbüchern fehlt: Sergei Dmitrijewitsch Sasonow war nicht nur russischer Diplomat und Außenminister, sondern auch Freimaurer! Das jedenfalls behauptet der Generalleutnant der russischen kaiserlichen Armee A. Netchvolodow (in: L’Empereur Nicholas II et les Juifs, Etienne Chiron Éditeur, Paris. 1924, S. 41 f. mit Bezug auf die frz. La Franc-Maconnieure Démasquee, Ausgaben v. 10. Und 25. Dezember 1919).


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Friedrich Graf von Pourtalès, der damalige deutsche Botschafter am Zarenhof in St. Petersburg meldete indes nach Berlin, dass die anti-deutsche Hysterie der Russen von den Franzosen ausgelöst worden sei.

Bezeichnend auch, dass Kaiser Wilhelm II. bereits im April 2014 befürchtete, dass Russland Serbien oder Montenegro als anti-österreichische Stellvertreter benutzen könnte, um Deutschland in einen europäischen Krieg zu verwickeln. Er kam darauf, weil er von Gerüchten einer „authentischen Quelle“ hörte, dass russische Kavallerieoffiziere zu jener Zeit in Ungarn mehr als dreißigtausend Pferde gekauft hatten. Die Kölnische Zeitung berichtete bereits am 2. März 1914 davon, dass General Paul Rennenkampff, Kommandeur der russischen Armee, in dem Ostpreußen gegenüberliegenden Abschnitt plane, seine „plündernden Reiterhorden“, wie es dort hieß, gegen „das blühende deutsche Land jenseits der Grenze zu führen.“ Des Kaisers Ängste hinsichtlich eines russischen Erstschlages waren also nicht unbegründet, vor allem auch, weil die russische Gazette Novoye Vremya für eine Zerschlagung des österreichisch-ungarischen Reiches eintrat. Dazu kam die Vorankündigung des Zaren im Jahr 1913, dass „die Auflösung des österreichischen Reiches nur noch eine Frage der Zeit sei.“

Sean McMeekin schreibt hierzu: „Obwohl neuere historische Werke (…) grundsätzlich das Deutsche Reich als den natürlichen Aggressor im Jahr 1914 darstellen, sah die strategische Situation zu dieser Zeit für den Großteil der neutralen Beobachter völlig anders aus.“ Colonel Edward Mandell House, der wichtigste außenpolitische Berater Wilsons, sagte noch vor dem Attentat am 28. Juni 1914, nämlich am 29. Mai 1914: „Es herrscht der völlig toll gewordene Militarismus (…) wann auch immer England zustimmt, werden Frankreich und Russland gegen Deutschland und Österreich losschlagen“ und nicht umgekehrt, wie der Historiker McMeekin festhält (McMeekin, S. 89, 388).

Siehe auch:

SARAJEWO-KOMPLOTT 1914: „Freimaurer-Feind“ Franz Ferdinand (1!) – Von wegen Verschwörungstheorie!

SARAJEWO-KOMPLOTT 1914: „Freimaurer-Feind“ Franz Ferdinand (2)

SARAJEWO-KOMPLOTT 1914: „Freimaurer-Feind“ Franz Ferdinand (3)

Hinzu kommt die Tatsache, dass Russen und Franzosen bereit dazu waren, einen Krieg zu riskieren, indem sie sich weigerten, Österreichs Forderungen an Serbien zu billigen! In seinen Erinnerungen (An Ambassador’s Memoirs, Band 1, Eintrag für den 23. Juli 1914, S. 23) schrieb Maurice Paléologue, der französische Botschafter in St. Petersburg, dass auf einem Bankett, veranstaltet von Großfürst Nikolai, dessen Gemahlin Großfürstin Anastasia Nikolaiewna Romanowa, zu ihm sagte: „Es wird Krieg geben. Von Österreich wird nichts übrig bleiben. Sie werden sich Elsass und Lothringen zurückholen. Unsere Armeen werden sich in Berlin vereinigen. Das Deutsche Reich wird vernichtet werden!“

McMeekin: „Zwar waren dies die Worte einer montenegrinischen Prinzessin, von der man nicht ohne weiteres behaupten konnte, sie spreche für die russische Regierung. Doch immerhin war sie die Ehefrau des Mannes, der bald den Oberbefehl über die russische Armee übernehmen sollte. Er selbst muss ähnliche Äußerung gemacht haben“ (McMeekin, S. 95).

Die Pläne dazu existierten schon lange. Am 12. November 1912 berichtete eine geheime Militärkommission darüber, „eine Massierung der eigenen Kräfte abzuschließen, ohne Feindseligkeiten zu beginnen, um den Feind nicht unwiderruflich der Hoffnung zu berauben, dass der Krieg noch verhindert werden könne. Unsere Maßnahmen in dieser Richtung müssen durch kluge diplomatische Verhandlungen verschleiert werden, um die Befürchtungen des Feindes so weit wie möglich einzuschläfern.“

FORTSETZUNG FOLGT!


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