Der Streitkommentar

Nachfolgend stelle ich einen Streitkommentar zur Diskusssion, der von meinem Kollegen Heinz G. Jakuba verfasst wurde.

Ein Hinweis vorab: Jegliche Kommentare auf diesen Streitkommentar, die ausländerfeindlich, rassistisch, antisemitisch oder neonazistisch sind, werden von mir unverzüglich entfernt!  Konstruktive Kommentare sind jedoch jederzeit erwünscht!

 

„TABUTHEMA AUSLÄNDERKRIMINALITÄT – DIE FAKTEN“

 

Ein Streitkommentar von Heinz G. Jakuba (Freier Online-Journalist und Blogger, Berlin)

 

 

 

Der Wahlerfolg rechtsnationaler und/oder rechtspopulistischer Parteien im europäischen Umland machen den demokratischen Kräften große Sorgen. Vor allem auch hinsichtlich der bevorstehenden Europawahl. Das beste Beispiel erleben wir momentan in der Ukraine, in der an der von westlichen Politikern hofierten und finanzierten Übergangsregierung auch Faschisten und Antisemiten beteiligt sind, die sich gegen die „Fremden“, ob Russen, Juden oder Nichtukrainer, wenden.
Doch auch hierzulande wird das Thema Fremdenhass, Migranten, Ausländer immer wieder auf die Tagesordnung der öffentlichen Diskussion gebracht. Zuletzt am 07.04.14 bei „Hart aber fair“ in der ARD/WDR. Die Sendung trug den Titel: „Mafia, Jugend-Banden und Clans – wer hat die Macht auf unseren Straßen“, in der es natürlich hauptsächlich um Ausländer- und/oder Migrantenkriminalität ging.
Wie nicht anders zu erwarten wurde kontrovers diskutiert, kochten die Emotionen hoch. Bei der einen oder anderen Zuschauerreaktion war dann auch eine Angst vor Ausländerkriminalität ersichtlich.
Berechtigt oder nicht berechtigt? Wie sehen die Zahlen und Fakten zum Tabuthema Ausländerkriminalität in Deutschland tatsächlich aus?
Ich habe mir die Mühe gemacht Infos zusammenzufassen, die über jeglicher Beeinflussung durch links oder rechts erhaben sind. Es geht um Erhebungen Statistischer Ämter und um die letzte „Polizeikriminalstatistik (PKS)“ aus dem Jahr 2012. Die von 2013 liegt noch nicht vor.
An diesen objektiven Zahlen kann sich jeder orientieren.
Allgemein: In Deutschland leben rund 80,7 Millionen Einwohner. Davon ca. 16,34 Millionen mit Migrationshintergrund. Ausländer insgesamt 7,6 Millionen.
Die meisten der in Deutschland lebenden Ausländer kommen aus der Türkei: ca. 1,58 Millionen. Im Vergleich: 202.000 Russen.
Im Jahr 2012 sind rund 1.080.936 Menschen nach Deutschland zugezogen, das ist die höchste Zuwandererzahl seit 1995.
2013 gab es zirka 127.000 Asylanträge.
2012 wurden insgesamt 2.094.118 Tatverdächtige verzeichnet. Tatverdächtig ist jeder, der nach dem polizeilichen Ermittlungsergebnis aufgrund zureichender tatsächlicher Anhaltspunkte verdächtig ist, eine rechtswidrige (Straf-)Tat begangen zu haben. Dazu zählen auch Mittäter, Anstifter und Gehilfen.
Von den 2.094.118 Tatverdächtigen waren insgesamt 1.591.728 Deutsche (Rückgang von 2,2 %) und 502.390 Nichtdeutsche (Anstieg von 3,7 %). Nichtdeutsche Tatverdächtige sind Personen ausländischer Staatsangehörigkeit, Staatenlose und Personen, bei denen die Staatsangehörigkeit ungeklärt ist. Personen, die sowohl die deutsche als auch eine andere Staatsangehörigkeit besitzen, zählen als Deutsche.
Zahlen gegenübergestellt:
Von ca. 73,1 Millionen Deutschen (einschließlich jener mit Migrationshindergrund) waren 1.591.728 tatverdächtig. Das entspricht etwa 2,17%  bei einem Bevölkerungsanteil (von insgesamt 80,7 Millionen) von 90,46%. An der Gesamtbevölkerung ca. 1,97%.
Von den ca. 7,6 Millionen Ausländern waren 502.390 tatverdächtig. Das entspricht rund 6,61% bei einem Bevölkerungsanteil von 9,4 %.  Würde man diese Zahlen auf den Gesamtbevölkerungsanteil  hochrechnen, dann entspräche dies 5.334.270 nichtdeutschen Tatverdächtigen, also rund 3,3 mal mehr.
Der Anteil der Kinder (bis unter 14 Jahren) der Tatverdächtigen ging bei den Deutschen um 11,7 Prozent zurück, bei den Nichtdeutschen um 12,8 %.
Der Anteil der Jugendlichen (14 bis unter 18 Jahren) der Tatverdächtigen ging bei den Deutschen um 7,2 % zurück, bei den Nichtdeutschen um 4,9 %.
Der Anteil der Heranwachsenden (18 bis unter 21 Jahren) der Tatverdächtigen ging bei den Deutschen um 5,8% zurück, stieg bei den Nichtdeutschen um 2,9%.
Der Anteil der Erwachsenen (21 und älter) der Tatverdächtigen ging bei den Deutschen um 0,5% zurück, stieg bei den Nichtdeutschen um 5,2%.
Darunter ging der Anteil der Jungerwachsenen (21 bis unter 25 Jahren) bei den Deutschen um 0,7% zurück, stieg bei den Nichtdeutschen um 5,7%.
Die PKS merkt zu diesen Zahlen explizit an: „Bei einem Vergleich zwischen der deutschen Wohnbevölkerung und den sich in Deutschland aufhaltenden Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit sind das doppelte Dunkelfeld in der Bevölkerungs- und in der Kriminalstatistik sowie der hohe Anteil ausländerspezifischer Delikte und die Unterschiede in der Alters-, Geschlechts- und Sozialstruktur zu berücksichtigen.“
Das also sind die Fakten von Statistischen Ämter und der Ermittlungsbehörden.

 

 

Wenn wir es schaffen, offen darüber zu diskutieren, ohne einander zu stigmatisieren, dann nehmen wir damit den Rechtspopulisten jeglichen Wind aus den Segeln! Und genau das sollte doch das Ziel sein, oder nicht?

 

 

Quellen:
https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Bevoelkerung/MigrationIntegration/AuslaendischeBevolkerung/Tabellen/Bundeslaender.html
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/75231/umfrage/bevoelkerung-mit-und-ohne-migrationshintergrund-in-deutschland/
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/1221/umfrage/anzahl-der-auslaender-in-deutschland-nach-herkunftsland/
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/28347/umfrage/zuwanderung-nach-deutschland/
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/76095/umfrage/asylantraege-insgesamt-in-deutschland-seit-1995/
https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/2013/PKS2012.pdf?__blob=publicationFile

 

 

Der Streitkommentar

 

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Anmerkung: Der Inhalt dieses Streitkommentars gibt ausschließlich die Meinung von Heinz G. Jakuba wieder.

 

Mitdiskutieren, mitstreiten erlaubt. Kommentare erwünscht.

 

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